Isingerode Forschungen Newsletter 2 (Teil 2)

Aufregende Scherben: Lappenschalen und Reliefband

(Teil 2)
von Wolf-Dieter Steinmetz.

► Historische Auswertung 1: Verbreitung und kulturelles Umfeld
► Historische Auswertung 2: Datierung
► Historische Auswertung 3: Mensch und Funktion
► Abschließende Bemerkungen
► Literatur (Auswahl)

Historische Auswertung 1: Verbreitung und kulturelles Umfeld

Lappenschalen sind weit verbreitet, sie finden sich in den Niederlanden, dem unteren Rheingebiet, Niedersachsen, dem nördlichen Mitteldeutschland, der Altmark, dem nordwestlichen Mecklenburg, Holstein, im Süden reichen sie vereinzelt bis in die Mittelgebirgszone bei Göttingen (CLAUS 1952, BOHNSACK 1973, HARCK 1981, HORST 1985, BUCK 1989, SCHMIDT 1993, HESKE 2002, HINTZ 2012, MITTAG 2018). Damit decken sie ein Gebiet ab, welches in der jüngeren Bronzezeit stark von der Nordischen Kultur beeinflusst wurde. Die Funde im südniedersächsischen Leinebergland sind dabei als Importe in einem intensiv genutzten Durchgangsland zu bewerten.

Die Lappenschalen des Braunschweiger Land sind von Immo Heske zusammengestellt und bearbeitet worden (HESKE 2002). Er listet Funde von vier Fundstellen auf: Runstedt-südl. Elzrand, Süpplingen-Nordschacht, Süpplingen- Göseckenberg, Watenstedt-Hünenburg südliche Außensiedlung. Die Funde von der Isingeroder „Schwedenschanze“ waren damals noch nicht entdeckt. Auffällig ist, dass die Funde alle im Ostbraunschweigischen Lößhügelland, der Gegend um den Elm herum gruppieren. Ihre Fundstellen gehören hier zur Saalemündungsgruppe, einer Randausprägung der östlich verbreiteten Lausitzer Kultur mit wechselnden Verbindungen und Einflüssen zur und aus der Nordischen Kultur und der südlichen Urnenfelderkultur. Hierzu gehören auch die Funde aus Isingerode, auch wenn sie geographisch schon ins Nordharzvorland gehören.

Abb.9 Funde reliefbandverzierter Keramik vom namengebenden Fundort Kalenderberg (aus: KYRLE 1913)
Abb. 10 Lappenschale mit Reliefbandverzierung aus einem Grabfund von Landesbergen, Kreis Nienburg, mit zahlreichen weiteren Beigefäßen nach CLAUS 1952

Der Verbreitungsschwerpunkt der Keramik mit Reliefbandverzierung ist ein ganz anderer. Er liegt im Gebiet der südmitteleuropäischen Urnenfelderkulturen bis hinauf ins westfälisch-hessisch-thüringische Mittelgebirgsland (DOBIAT 1980, SIMON 1982). Vereinzelt streut Reliefbandkeramik aber weit darüber hinaus bis ins Mittelwesergebiet (CLAUS 1952) und in die Altmark (MITTAG 2018). Ursprünglich waren Tongefäße mit dieser Zierform auch als „Kalenderberg-Keramik“ bezeichnet worden nach dem Fundort, an dem diese zum ersten Mal beschrieben und als eigenständig herausgestellt worden war, dem Kalenderberg bei Mödlingen in der Nähe von Wien (KYRLE 1913). Auch in Isingerode habe ich diese Bezeichnung anfangs benutzt (STEINMETZ 2008).

Zu suggestiv verlockend schien der Gedanke, hier im Nordharzvorland Keramik aus einem eng begrenzten Kulturgebiet der Ostalpen und damit entsprechende Fernbeziehungen, z. B. beim Kupferhandel nachweisen zu können. Auch die damit verbundenen Datierungsmöglichkeiten auf einen vermeintlich engen Zeithorizont waren verlockend. Aufgrund der Nachforschungen und des eigenen Wissenszuwachses in den folgenden Jahren musste sehr schnell von diesen Vorstellungen Abschied genommen werden. Wie gezeigt streut die Reliefbandkeramik weit über das Gebiet der Kalenderbergkultur, Verbindungen dorthin lassen sich dadurch nicht nachweisen.

Besonders interessant ist dabei, daß sich die beiden aus unterschiedlichen Regionen und Kulturen stammenden Elemente bisweilen vereinen, nachweisbar im Braunschweiger Land, bisher allerdings nur in Isingerode, in der Altmark (MITTAG 2018) und im Mittelwesergebiet (Abb.10).Und bemerkenswert auch, daß sich in diesem Gebiet Reliefbandverzierungen nur ausschließlich auf Lappenschalen finden, auf keiner anderen Gefäßform. Im südlich anschließenden westfälischen, thüringischen und hessischen Bergland, wo Lappenschalen fehlen, kommt Reliefbandverzierung hingegen auch auf anderen Gefäßen, meistens topfartigen Formen vor. Die berühmte Ausnahme bildet hier die engere Umgebung von Hannover als Übergangsgebiet (BOHNSACK 1973). Schließlich ist noch besonders hervorzuheben, daß im Braunschweiger Land die Kombination Lappenschale-Reliefbandverzierung nur in Isingerode, erstaunlicherweise aber nicht im gewaltigen Fundmaterial von Watenstedt vorkommt. Gleichzeitig ist Isingerode nach meinem Kenntnisstand der bisher südlichste Fundpunkt dieser Keramik-/Zierkombination.

 

 

 

Historische Auswertung 2: Datierung

Die wichtigste Frage bei einer historischen Betrachtung ist die nach einer möglichst konkreten Datierung der betrachteten Objekte, nach ihrem genauen Alter. Nur so ist eine Verbindung zu ihrem kulturellen Kontext möglich. Dazu sind einige Vorbemerkungen als Verständnishilfen notwendig.

In Isingerode erstrecken sich die nachgewiesenen 6 jungbronze- und früheisenzeitliche Bau-, Nutzungs- und Zerstörungsphasen über 3 archäochronologische Zeitstufen, die anhand der Stilentwicklung der Keramik fassbar, und vor allem im Fundmaterial erkennbar werden. Stark vereinfacht sieht das etwa so aus:

Stufe 1 / ~1200-900 v. Chr., Jüngere Bronzezeit: Keramik mit senkrechter und schräg gestellter Rillen- und Kannelurzier, Wellenkannelur sowie schrägen Schulterriefen.
In diesen Abschnitt gehört die unbefestigte Siedlung, die den Beginn der Besiedlung vor Ort bildet, sowie die Wallbau- + Brandzerstörungsschichten W4/B4 (C-14-Datierung 1135-922 BC) und W3/B3.
Ins 10. Jhdt. v. Chr. fällt der Baubeginn von Wallphase W2 (C-14-Datierung 1001-820 BC), einem Übergangshorizont zwischen den Zeitstufen 1 und 2, wo sich altes und neues mischen.

Stufe 2 / ~1000-700 v. Chr., Späte Bronzezeit: Keramik mit waagerechter Riefenverzierung
Zerstörung von W2, belegt durch Brandschutt B2, eine genauere Datierung in diesem Zeitabschnitt kann zurzeit noch nicht vorgenommen werden.
Wallbauphase W1, wohl im 8. Jhdt. v. Chr. Zerstörung B1 vermutlich im Übergangshorizont 750/700 v. Chr., da hier erste eisenzeitliche Elemente auftreten.

Stufe 3 / ~750-600/500 v. Chr., Frühe Eisenzeit: Dellen- und Sparrenkeramik
Äußere Befestigungslinie, mit Außengraben und wohl Holzrahmenmauer, Baubeginn vielleicht noch im Übergangshorizont zu Stufe 2, weil hier noch vereinzelte ältere Elemente, wahrscheinlich um 700 v. Chr..

Wie lassen sich Lappenschalen und Reliefband nun in diese Chronologie einhängen:

Abb. 11: Fo. ISI-1 2017-04-17#9610

Die am besten erhaltene Lappenschale (Abb.7), liefert gleichzeitig die älteste Datierung: sie lag in der Brandzerstörungsschicht B4 direkt auf der Oberfläche von Wall 4, also relativ früh in Stufe 1, vielleicht um oder kurz nach 1100 v. Chr. Aus stratigraphischer Sicht ist diese frühe Datierung nicht anzuzweifeln, die Schichtenfolge ist hier völlig ungestört (Abb.11). Gleiches gilt für die nächst jüngere Scherbe 3393N-2280W-180T, ihre stratigraphische Position in W3 ist als gesichert anzusehen, sie wäre somit irgendwo ins 11. Jhdt. v. Chr. zu stellen. Beide Scherben tragen keine Reliefbandverzierung.

Die nächst jüngeren Lappenschalenfragmente (s. Tabelle) datieren mehr oder weniger gesichert schon in die Wallbauphase W2, somit ins 10. Jhdt. v. Chr. Auch hier ist ein Vorkommen von Reliefbandverzierung nicht gesichert. Die meisten Belege für Lappenschalen finden sich für die Phasen B2 und W1, also am wahrscheinlichsten in die Jahrzehnte um 800 v. Chr., als Wallbefestigung 2 brandzerstört und Wallbefestigung 1 neu errichtet wurde. In diesem Zeithorizont finden sich auch fast alle gesicherten Belege für die Reliefbandverzierung. Vereinzelte Belege von Lappenschalenfragmenten finden sich dann noch im Brandzerstörungshorizont B1, dabei aber nur eine mit einer zudem nicht mehr ganz typischen Reliefbandverzierung, in dieser Zeit scheint die Gefäßform also auszulaufen.

Bevor wir unsere historischen Schlüsse daraus ziehen, sollten unsere Datierungen mit den Ergebnissen von Kollegen verglichen werden. In seiner grundlegenden Arbeit von 1952 datierte Martin CLAUS die Lappenschalen in die Perioden V und VI der Nordischen Bronzezeitchronologie, mochte ein Auftreten schon in P IV nicht ganz auszuschließen. Mit unserer Abfolge verglichen heißt das ungefähr übersetzt von W2 über B1 bis zum Untergang des äußere Verteidigungsringes. Unsere älteren Funde aus B4 und W3 finden hier also keine Bestätigung, andererseits findet sich umgekehrt zum postulierten Auftreten im jüngeren Abschnitt P VI bei uns im sehr fundreichen Außengraben keinen Beleg. Auch Ole HARCK 1981 glaubt an ein Auftreten der Lappenschalen bereits in P IV spät = unser W 2.

Besonders eingehend hat sich Immo HESKE 2002 mit der Datierung der Lappenschalen im Braunschweiger Land beschäftigt, und seine Ergebnisse anhand geschlossener Funde mit anderen datierbaren Gefäßformen überzeugend belegt. Im Einzelnen soll das hier aber nicht besprochen werden. Das würde sicherlich den Rahmen sprengen. Deshalb nur zusammenfassend: Argumente für einen Beginn schon in P IV (unser W2) sind vorhanden, seiner Meinung nach aber nicht hinreichend belegt. Das Schwergewicht der Lappenschalen liegt in P V (unser B2-W2), gegen Ende P V / Übergang P VI (unser B1) sind sie nicht mehr vorhanden. Das deckt sich nahezu mit unseren Befunden, allerdings dürften sich die Argumente für einen Beginn bereits in P IV / unserem W 2 (10. Jhdt. v. Chr.) durch die Stratigraphie von Isingerode bestätigen. Auch das Auslaufen der Gefäßform am Übergang von der späten Bronze- zu frühen Eisenzeit wird in beiden Chronologien bestätigt.

Probleme bereiten hingegen unsere ältesten Funde. Sie liegen deutlich vor dem üblichen Datierungsansatz von Lappenschalen. Probleme vor allem auch deshalb, weil unsere Funde wie gezeigt aus ungestörtem Schichtzusammenhang stammen, keine Umlagerung durch Tiergänge oder spätere Wallbauarbeiten sind erkennbar. So ist das aber in der Archäologie, nicht alles lässt sich sofort lösen, dieses Problem jedenfalls müssen wir im Raum stehen lassen, darauf hoffen, daß zukünftige Funde hier eine Lösung bringen. Keinesfalls aber sollte es uns verführen zu postulieren, daß die Lappenschalen eine Kreation der Menschen aus Isingerode sind.

Einfacher ist es mit der Reliefbandverzierung. Die Datierung ist von Klaus SIMON 1982 ausführlich behandelt worden. Danach liegen die Anfänge vielleicht bereits in die frühe Urnenfelderzeit (entsprechend unserem W4/B4 bis W3/B3), sicher aber ist der Verzierungsstil in die „ausgehende Spätbronzezeit“ zu stellen. Das entspricht unseren Funden aus Isingerode, Reliefbandverzierung tritt hier gesichert erst in der späten Bronzezeit im Brandschutt von B2 und dann in der darauffolgenden Wallbauphase W1 auf (9./8. Jhdt. v Chr.). Ein vermeintlicher Beleg bereits für die Wallbauphase W2 bleibt unsicher. Am Übergang zur frühen Eisenzeit in B1 verschwindet diese Zierform, allerdings nur im Verbreitungsgebiet der Lappenschalen. In den südlich anschließenden früheisenzeitlichen Hallstattkulturen einschließlich der klassischen Kalenderbergware erfährt sie eine barocke Blüte.

3773N-2830W-187T

B4

3393N-2280W-180T

W3

4102N-3027W-140T

W2

4105N-3102W-140T

W2

Reliefband?

5085N-0037E-030T

B2

Reliefband

3297N-2317W-220T

B2?

~Reliefband

3302N-2287W-200T

B2?

5543N-0039E-055T

B2

W1

3460N-2317W-120T

B2

W1

Reliefband

6300N-0283E-160T

W1

3503N-2360W-108T

W1

6480N-0344E-142T

W1

B1

4380N-0226E-095T

B1

~Reliefband

Tabelle 1: Lappenschalenfragmente in Isingerode / ? = unsicher / ~ = reliefbandartig

Zusammenfassend: Problematisch bleibt in Isingerode der Beginn der Lappenschalen bereits in der Zeitstufe 1 (12.-11. Jhdt. v. Chr.). Gesichert ist ihr Vorkommen am Übergang zur Zeitstufe 2 (10. Jhdt. v. Chr.), im 9. Jhdt. v. Chr. kommt die Reliefbandverzierung auf den Lappenschale hinzu. Sowohl Franz NIQUET 1976 als auch Immo HESKE (2002) haben für diese Periode einen verstärkten Einfluss aus dem Nordischen Kreis festgestellt. Vielleicht verstärkt sich damit auch der kulturelle Austausch mit dem reliefbandverzierenden Süden. Am Übergang zur frühen Eisenzeit / Zeitstufe 3 (750/700 v. Chr.) verschwindet beides aus dem Fundgut.

 

Historische Auswertung 3: Mensch und Funktion

Was aber bedeuteten den bronzezeitlichen Menschen, die in der befestigten Zentralsiedlung bei Isingerode lebten, die Lappenschalen bzw. deren reliefbandverzierte Exemplare in der alltäglichen Gegenwart? Wozu wurden sie genutzt? Hatten sie eine spezielle Funktion im Haushalt, vielleicht sogar im Kult, hatten sie Symbolcharakter? Vermittelten, manifestierten und versinnbildlichten sie Fernverbindungen? Waren sie selbst Handelsobjekte und/oder dienten sie als Transportbehälter für spezielle Waren?

Hier sei ein wenig Phantasie erlaubt, auch wenn sie sich bei kritischer Hinterfragung natürlich nicht belegen lässt.

Zunächst ist darauf zu verweisen, dass Lappenschalen in ihrer keramischen Umgebung sowohl in Form und Machart, mit Reliefband auch in der Verzierung irgendwie fremd, importiert wirken. Aber das gilt für ihr gesamte Verbreitungsgebiet, wo also sollte man ein Heimatgebiet, ein Exportzentrum lokalisieren? Es ist also zu vermuten, daß die besondere Form mit einer speziellen Funktion zu verbinden ist, die für das gesamte Verbreitungsgebiet Gültigkeit hatte.

Formfunktional sind es, wie der Name es auch schon sagt, Schalen, also flache offene Gefäße ohne großes Volumen. Im Haushalt werden solche Formen normalerweise zum Kredenzen von Speisen benutzt, Obst z. B. oder Fleisch, auch eine Deutung als „Frühstückskörbchen“ oder Brotschalen wurde angeführt. Immo HESKE (2002) hält eine Nutzung zum Verzehr von Speisen und anschließender Nutzung als Abdeckschale für die wahrscheinlichste Verwendung. Aber wozu dafür die exquisite Formgebung? Andere Schalenformen würden diesen Zweck auch erfüllen. Man wird also zumindest einen besonderen Anlass oder eine besondere Mahlzeit für die Nutzung annehmen können: ein „diplomatisches“ Essen, z. B. bei Handelsvereinbarungen oder zum Abschluss von Bündnisverträgen, vielleicht auch bei rituellen, religiös motivierten Mahlzeiten. Hier ist es also wieder: was der Archäologe nicht erklären kann, deutet er kultisch. Richtig! Aber ich bitte zu bedenken, anders als in unserer rationalen Umwelt ist im urgeschichtlichen Leben alles, von den alltäglichen Handlungen, zum Beispiel auch dem Töpfern, über landwirtschaftliche Abläufe, Handelsvermittlungen und kriegerischen Auseinandersetzungen bis zum Tod religiös begleitet und bestimmt. Und niemand in einer solchen Gesellschaft kann sich dem entziehen. Das Besondere würde hier vieles erklären, auch die kulturellen Einflüsse, die sich in den reliefbandverzierten Exemplaren spiegeln: In einheimischen Formen, versehen mit einem Ziermuster aus den südlichen Heimatgebiet der Handelspartner, wurden die Geschäfte besiegelt. Sehr symbolträchtig!

Nachweisen lässt sich davon freilich nichts. Die Lappenschalen stammen nie aus Befunden, die als Tempel oder Versammlungshalle angesprochen werden könnten. Im Gebiet des Braunschweiger Landes, im Bereich der Saalemündungsgruppe stammen sie aus ganz banalen Siedlungsschichten und Abfallgruben. Dies gilt auch für die Funde aus den Brand- und Wallschichten von Isingerode, da diese zu einem Gutteil ebenfalls aus Siedlungsmaterial aufgetragen oder durch Siedlungstätigkeiten abgelagert wurden. Man wird kaum annehmen wollen, daß die Lappenschalen im Wehrbereich der Siedlung eine spezielle Funktion erfüllten. Lediglich zwei Scherben im Umkreis des sogenannten „Kultsteines“ (wäre ein anderes Mal zu begründen) am Innenfuß von W1 nehmen eine interessante Position ein, aber für eine Funktionsdeutung reicht dies keinesfalls aus.

Anders als im heimischen Kulturbereich der Saalemündungsgruppe finden sich Lappenschalen in den Nachbarkulturen auch in Grabfunden. Hier wurde ihnen also vielleicht eine weiterreichende Funktion zugemessen, die im gesellschaftlichen, sozialen und/oder religiösen Bereich zu suchen sein könnte. In Seethen in der Altmark wurde eine prächtige reliefbandverzierte Lappenschale als Abdeckung einer Urnenbestattung im Zentrum eines Steinkreises gefunden, in dem sich weitere Brandgräber darum herumgruppierten (MITTAG 2018 [siehe „Buchempfehlungen“ auf der FABL-Webseite]).

 

► weiter zu Isingerode Forschungen 2 / Teil 3
► Isingerode Forschungen Übersicht