Auf dieser Seite möchten wir Bücher, Veranstaltungen, Ausstellungen und Webseiten empfehlen, die mit Archäologie im Allgemeinen oder mit regionaler Kulturgeschichte im Braunschweiger Land in Zusammenhang stehen.
Persönliche Empfehlungen von Vereinsmitgliedern oder befreundeten Personen sind namentlich gekennzeichnet. Empfehlungen der Webredaktion sind mit (LO) für Lothar Jungeblut bzw. (PE) für Peter Heinemeyer gekennzeichnet.
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Mitglieder unseres Vereins oder befreundete Personen können gerne persönliche Empfehlungen aussprechen, die wir nach Prüfung durch unsere Webredaktion hier veröffentlichen. Es sei allerdings auf eine Bearbeitungszeit von bis zu zwei Wochen verwiesen. Wir machen das hier ehrenamtlich!
AKTUELL
Keine Archäologie – aber sicher sehenswert!
Am Dienstag, den 28. März 2023, wird in der Pfarrkirche St. Aegidien in Braunschweig die Ausstellung GÖTTINNEN DES JUGENDSTILS eröffnet.
Die Ausstellung läuft vom 29. März bis zum 10. September 2023.
Informativ und unterhaltsam: Auf der Webseite des Museums- und Heimatvereins Gifhorn e.V. kann man den Verlauf der
Grabungskampagne 2022 auf der Sassenburg
nachvollziehen.
Die diesjährige Kampagne widmete sich auch der Innenfläche der Wallanlage. Während im vergangenen Jahr im Wallkörper geborgene Hölzer ins Frühmittelalter datiert werden konnten, traten im Innenraum vorrangig spätmittelalterliche Scherben auf.
https://www.mhv-gifhorn.de/category/sassenburg/
AUSSTELLUNGEN
Göttinnen des Jugendstils
Ausstellungsort: Braunschweigisches Landesmuseum – Hinter Aegidien – 38100 Braunschweig
BÜCHER
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In den FABL-Empfehlungen wurde bereits auf das Kompendium an Römerausstellungen in Nordrhein-Westfalen hingewiesen, die unter unterschiedlichen Titeln in fünf verschiedenen Museen gezeigt wurden/werden. Dafür wurde eine gemeinsame Begleitschrift herausgegeben, auf die in den Buchempfehlungen hingewiesen wird – besonders auch für die, die die Ausstellungen nicht besuchen konnten / können, und erschöpfend für alle an Römischer Grenzgeschichte Interessierte.
Erich Claßen, Michael M. Rind, Thomas Schürmann, Marcus Trier (Hrsg.):
Roms fließende Grenzen.
Archäologische Landesausstellung Nordrhein-Westfalen.
Darmstadt 2021.
40 € (für Mitglieder der wbg 32€).
Römer ist erkennbar ein sehr attraktives Thema. Die vor vielen Jahren von FABL durchgeführte Exkursion Römer in Südniedersachsen war trotz 60er-Bus in wenigen Tagen ausgebucht, mit längerer Warteliste! Deshalb wird wohl auch das hier zu empfehlende Buch für viele von Interesse sein.
Es handelt sich um die Begleitschrift zu einem Ausstellungskompendium, welches von 5 Museen für das Land Nordrhein-Westfalen gezeigt wird / wurde. Anlass ist die Aufnahme des Niedergermanischen Limes in die Liste der UNESCO-Welterbestätte.
Für das im wahrsten Sinne des Wortes gewichtige, großformatige Werk (525 S.) haben nicht weniger als 88 Autoren ihre Beiträge in 11 Themenböcken geliefert.
Was soll man bei dieser Vielfalt noch weiter ausführen oder hervorheben, zumal wenn man selbst nicht gerade der große Römerkenner ist. Letztlich sind alle historischen Themen erfasst: eine umfassende Darstellung des aktuelle Forschungsstandes.
Papier und Layout sind angenehm, die Bildqualität hervorragend. Lediglich einige Karten und Pläne sind für ihren diffizilen Inhalt zu klein abgebildet – ein bekanntes Problem bei Büchern der WBG.
Für Römerfreaks unentbehrlich, aber auch für Interessierte ein nützliches und zum Nachschlagen erschöpfendes Opus – welches sicherlich für lange Zeit das Standardwerk für die Geschichte und Kultur am rheinischen Limes bleiben wird. Für ein Buch dieses Umfangs und dieser Qualität wird es außerdem zu einem sehr günstigen Preis angeboten. Ein Tipp zum Abschluss: zum Lesen am besten einen stabilen Tisch benutzen, ansonst wäre nämlich einiges an Armkraft Voraussetzung.
(Wolf-Dieter Steinmetz)
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Joachim Ehlers:
Heinrich der Löwe. Der ehrgeizige Welfenfürst.
Darmstadt 2021.
32 € (für Mitglieder der wbg 25,60€).
Heinrich der Löwe ist für Braunschweiger immer ein großes Thema. Der Sachsenherzog war einer der reichsten und mächtigsten Fürsten des Hochmittelalters. Seine Vita ist, gerade auch in seiner Beziehung zum historisch ebenfalls herausgehobenen Kaiser Friedrich I. Barbarossa, entsprechend schillernd. Wird die Biographie dieser Persönlichkeit dann auch noch von dem großen Mediävisten Jürgen Ehlers, ehemaliger Professor für mittelalterliche Geschichte in Braunschweig und Berlin, dem wohl besten Kenner der Welfengeschichte, vorgelegt, ist dieses Werk für historisch Interessierte Braunschweiger nahezu schon Pflichtlektüre.
Die Biographie erfüllt die Erwartungen vollständig. Sie wird für viele Jahrzehnte das Standardwerk zum Sachsenfürsten, ja für den gesamten historischen Horizont bleiben. Aber Vorsicht! Den Leser erwartet harte Kost. Auf über 400 Seiten wird dichtgepackte historische Information vermittelt. Ohne größte Konzentration und Geduld wird man durch die Namen handelnder Personen, die Genealogien, die historischen Fakten kaum mit Gewinn durchsteigen. Danach aber weiß man nahezu alles über den Protagonisten und seine Zeit (wenn man es sich merken kann).
Das Buch geht inhaltlich zunächst chronologisch vor: die Grundlagen, die ersten Jahre, im Gefolge des Königs, Herrschaft in Bayern, Reichsfürst, um dann in die wichtigen Themen Hof und Herrschaft, Patron und Stifter umzuschwenken; um wie zu erwarten abzuschließen mit Der Sturz, Exil, Tod. Für mich besonders beeindruckend, wie Ehlers immer wieder die Mentalität der Zeit und das zugrunde legende Rechtsempfinden des 11. Jahrhunderts hervorhebt, welches zum Verständnis des Handlungsgeschehens so wichtig ist, weil es sich deutlich von unserem heutigen unterscheidet.
Wer nach der erschöpfenden Lektüre den Themenkreis trotzdem noch vertiefen will, dem werden zusätzlich 13 Seiten Anmerkungen und 44 Seiten Quellen und Literatur angeboten. Das Buch ist angenehm konservativ gestaltet, ohne ein heute zu häufig eingesetztes Schickimicki-Layout, zudem auf angenehmem Papier. Die beigegebenen Abbildungen sind allerdings spärlich und nicht immer von besonderer Qualität. Spärlich auch, wie bei einem Historiker nicht anders zu erwarten die Einlassungen zur Archäologie des Löwen. Hier kann sich eine Aufgabe für FABL bieten.
Insgesamt ein imponierende Alterswerk, bei dem ein Historiker die Erträge seines wissenschaftlichen Lebens zusammengetragen hat.
(Wolf-Dieter Steinmetz)
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Doreen Mölders, Michael Rind, Kerstin Schierhold, Wolfgang Neubauer, Julien Richards:
Stonehenge. Von Menschen und Landschaften.
Petersberg 2021.
34,95 € (bis 30.9., danach 49,95 €).
Stonehenge ist im Allgemeinwissen unserer Zeit wahrscheinlich das bekannteste archäologische Denkmal. Das zu empfehlende, großformatige und voluminöse (334 S.) Buch ist Begleitschrift zur gleichnamigen Ausstellung im Westfälischen Archäologischen Landesmuseum in Herne.
Seit Jahrhunderten wird um die Funktionsinterpretationen der monumentalen Anlage gestritten, basierend allerdings im Wesentlichen auf spekulativen Deutungen: Tempel, Ritual- und Initiationsplatz, astronomisches Observatorium, Sanatorium etc. Erst seit Anfang des neuen Jahrtausends ist durch große Forschungsprojekte britische Universitäten unter Anwendung modernster Methoden und mit innovativen Ideen ein erheblich plausibleres Bild vom historischen Stonehenge entstanden.
Neben der Darstellung des Wissensstandes zum Monument selbst ist ein weiterer Schwerpunkt der Forschung die Rekonstruktion der urgeschichtlichen Denkmal- und Kulturlandschaft um Stonehenge gewesen, insbesondere der „digitalen Erkundung“ einer verborgene Landschaft durch das Stonehenge Hidden Landscape Projekt, welches die zentrale Lage des Monuments zentral innerhalb einer gewaltigen Anhäufung von archäologischen Fundstellen verdeutlicht.
Anhand der inzwischen weitgehend abgesicherten Baugeschichte kann heute festgestellt werden, daß die megalithischen Bauten um 2500 v. Chr. abgeschlossen waren. Die heftig diskutierte und vielfach besonders in der Boulevardpresse wiedergegebene skurrile Ansicht, der in der Umgebung mit überreicher Ausstattung bestattete und möglicherweise sogar eingewanderte Amesbury Archer könnte „als König von Stonehenge“ den megalithischen Ausbau geplant, initiiert und geleitet haben, kann damit ad acta gelegt werden: seine Grablege datiert auf 2300 v. Chr., zu dieser Zeit stand die Anlage längst.
Die Begleitschrift wurde von zahlreichen wissenschaftlich ausgewiesenen Fachleuten geschrieben. Damit ist ein fundiertes Kompendium entstanden, das den aktuellen Forschungsstand seriös zusammenfasst – inzwischen die besondere Bedeutung von Ausstellungsbegleitschriften. Besonders bemerkenswert muss ich allerdings auch registrieren, daß der eigentliche Initiator und Motor der modernen Stonehenge-Forschung, Mike Parker Pearson, weder beteilig ist noch in irgendeiner Weise erwähnt wird!
Das Buch ist ansprechend gestaltet, und überwiegend qualitätvoll bebildert. Einige wenige Themen sind meines Erachtens überflüssig, aber die muss man ja nicht lesen. Zusammenfassend ein hervorragendes Werk, welches jedem Stonehenge-Interessierten zu empfehlen ist.
Zur Ausstellung selbst ist außerdem bei der WBG eine inhaltlich sehr stark eingeschränkte und teilweise veränderte Begleitschrift erschienen, die aber in ihrem 2. Teil eine wertvolle Übersicht über die inzwischen in ganz Europa entstandenen Megalithic Routs enthält.
Kathedralen der Steinzeit. Stonehenge und die europäischen Megalithkulturen.
Archäologie in Deutschland Sonderheft 22/2021. Darmstadt, Wbg-Theiss.
ISBN 978-3-8062-4367-3. 17,95 €.
(Wolf-Dieter Steinmetz)
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Neuerscheinungen im Ostfalia Verlag
Im Ostfalia Verlag erscheinen unterschiedlichste Publikationen – häufig mit Bezug zur Geschichte des Braunschweiger Landes. So erfolgte hier unter anderem 2016 eine erweiterte Neuauflage des Buches „Die Asseburg“ von Rudolf Koch. Eine ausführliche Besprechung erfolgt, wenn das Asseburg-Projekt unter Beteiligung von FABL (auch mit neuen Ausgrabungen!) in 2022 durchstartet.
Auf ganz eigene Weise ermöglichen die Geschichtscomics des Verlages einen Zugang zur Vergangenheit für ein breites Publikum. Die eine oder andere Geschichte als Comic bot allerdings auch mir Anregung, mich erneut mit bestimmten Fragen zu beschäftigen – dann natürlich mit der entsprechenden Fachliteratur. (Vielleicht ließen sich zukünftige Ausgaben dieser Reihe durch Tipps zu – zumindest populärwissenschaftlicher – weiterer Lektüre ergänzen.)
Ein Beispiel aus „Das Brüllen des Löwen aus Braunschweig“, Text Thomas Dahms, Zeichnungen Riccardo Rossi, Osterwieck 2019. Heinrich der Löwe macht sich Gedanken über die Zukunft eines gewissen Dorfes München an der Isar, das ihm gehört.
Ganz frisch ist ein historischer Roman erschienen:
Silke Schaudienst:
Das Siegel der Treue. Der Oker-Mühle verpflichtet.
Osterwieck 2021.
Verlagstext:
Es sollte nur ein kurzes Nachforschen im Keller seines Hauses sein, um die aufgeworfene Frage seiner Frau zu beantworten. Doch durch eine schaurige Entdeckung wurde daraus für Georg ein Hinterfragen seiner Familiengeschichte. Gab es unter seinen Ahnen jemanden, der Täter oder Opfer war? Was würde das für ihn selbst heute bedeuten? Um das zu beantworten, muss Georg tief in die Geschichte seiner Vorfahren und der Stadt eintauchen.
Es beginnt eine spannende Erzählung über mehrere Jahrhunderte hinweg, die eine Familie immer wieder zurück zu Ihrem Ursprung führt – einer Wassermühle. Darin eingeflochten wird das Werden der Stadt Wolfenbüttel vom 10. bis ins 18. Jahrhundert lebendig.
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Thomas Dahms, Alexander Pavlenko:
Wagemut in Wernigerode – Eine Reise durch die Geschichte der Harzstadt am Brocken.
Geschichtscomic
Osterwieck 2021.
Verlagstext:
Wernigerode schaut (2021) auf seine Geschichte aus neun Jahrhunderten zurück. Der Comic erzählt vom Stolz seiner Bürgerinnen und Bürger auf ihr Rathaus, wie Wernigerode mal aus zwei Städten bestand und wie Schierke, Hasserode und der Brocken zu Wernigerode gehören.
Mehr vom und zum Ostfalia Verlag auf https://www.ostfalia-verlag.de/
Die Publikationen des Verlages sind bei vielen regionalen Buchhändlern oder direkt beim Verlag zu beziehen. Vielleicht noch eine Idee für ein Weihnachtsgeschenk?
(LO – auf Hinweis von und mit freundlicher Genehmigung zur Verwendung der Abbildungen durch Thomas Dahms, Ostfalia Verlag)
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Stefan Flindt, Susanne Hummel:
Rätsel Lichtensteinhöhle. Eine Großfamilie aus der Bronzezeit.
Darmstadt 2021.
Die Entdeckung einer Höhle im Lichtenstein führte 1980 zu einem der spektakulärsten und historisch bedeutendsten archäologischen Fundkomplexe in Niedersachsen und weit darüber hinaus. Zahllose menschliche Skelettreste und eine Reihe von Bronzeobjekten, welche auch eine Datierung in die späte Bronzezeit um 900 v. Chr. ermöglichten, lagen seit ihrer Niederlegung unberührt auf dem Höhlenboden verstreut. Die professionellen Ausgrabungen in der sehr engen Höhle unter schwierigsten Bedingungen dauerten von 1993 bis 2016.
Die Ergebnisse der langjährigen Forschungsarbeiten werden hier in anspruchsvoller populärwissenschaftlicher Form vom Ausgräber, dem Archäologen Stefan Flindt und der bearbeitenden Genetikerin Susanne Hummel vorgelegt. Die Deutung des Gesamtbefundes gestaltete sich im Laufe der Jahre schwierig und wechselte mit stetig verbesserter Befundlage von Kultplatz mit Menschenopfern zur Nutzung als Bestattungshöhle. Letzteres ließ sich schließlich als Hauptfunktion nachweisen, mit zeitweiser zusätzlicher Nutzung als Kultplatz im Raum hinter dem Eingangsschacht.
Wesentlich Argumente für die Deutung wurden von der von Anbeginn beteiligte Genetik beigesteuert – Anfang der 1990er-Jahre für archäologische Knochenfunde noch eine revolutionäre Methode. Dadurch konnten aus dem weit verstreut liegenden Skelettmaterial 57 Individuen verschiedener Altersstufen und beiderlei Geschlechts nachgewiesen werden. Das eigentlich sensationelle aber: Die Bestattungen gehörten zu einem einzigen Familienverband, zu dem sich ein Stammbaum über 5 Generationen rekonstruieren ließ! Der älteste bisher nachgewiesene der Welt.
Die Entdeckungs- und Forschungsgeschichte, die Ergebnisse der Ausgrabungen, die Befunde und Funde, die kulturhistorische Einordnung, die Anwendung von Naturwissenschaften, besonders der Genetik, der wissenschaftliche Bearbeitungsgang werden ausführlich und verständlich vorgelegt. Vor allem aber wird die historische Interpretation des Ganzen anschaulich und überzeugend dargestellt.
Dem Verlag ist zu danken für die hervorragende Ausstattung des Buches. Vor allem die Bildqualität ist, was für Werke der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft längst nicht immer zutrifft, hervorragend. Endlich scheint man dort von den „Briefmarkenbildchen“ abgekommen zu sein. Lediglich das Format ist etwas sperrig.
Das Buch ist für archäologisch Interessierte rundherum und uneingeschränkt zu empfehlen. Den Autoren gebührt dafür höchste Anerkennung und Dank. Der langjährige Einsatz hat sich mehr als gelohnt. Ein besonderes Bonmot zum Abschluss: Genetische Untersuchung an der Bevölkerung im Rahmen der Forschungen haben ergeben, dass noch heute Menschen in der Umgebung leben, die in direkter Linie mit den Individuen aus der bronzezeitlichen Höhle verwandt sind, eine Kontinuität über 3000 Jahre hinweg.
(Wolf-Dieter Steinmetz)
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Dietmar Brandes, Michael Geschwinde, Heike Pöppelmann, Henning Steinführer (Hrsg.):
Archäologische Beiträge zur Erforschung der Geschichte des Braunschweiger Landes – zum Gedenken an Hartmut Rötting (1932 – 2015).
Wendeburg 2021.
Die Beiträge dieses Bandes gehen auf ein Kolloquium zurück, das 2016 in Erinnerung an unseren früheren Bezirksarchäologen Prof. Hartmut Rötting, M.A. stattfand. Viele unserer älteren Mitglieder kannten Herrn Rötting sicher noch persönlich. Für mich selbst war er in meiner Studienzeit eine inspirierende Person, die mir erste Ideen zur Beschäftigung mit der Ur- und Frühgeschichte des Braunschweiger Landes vermittelte – in der berüchtigten „Rötting-Übung“ am historischen Seminar der TU Braunschweig. Auch wenn man manches, was er seinerzeit erzählte, heute kritisch sehen mag.
Leider beschränken sich die Beiträge in diesem Band auf das Mittelalter und die frühe Neuzeit. Und dabei hat Rötting doch auch spannende Jungsteinzeit gegraben. Genannt seien hier nur das Großsteingrab von Süpplingenburg und das wirklich bedeutende Gräberfeld von Wittmar (LBK und Rössen).
Manche der Beiträge in diesem Band wurden schon ähnlich als Vorträge für FABL präsentiert. Um so schöner ist es, sie nachlesen zu können.
Hier ist nicht der Ort, einzelne Beiträge zu besprechen. Statt dessen gebe ich lieber eine Liste der Beiträge wieder, die dann, so denke ich, für sich spricht:
- Cord Meckseper: Erinnerungen an Hartmut Rötting.
- Heiko Steuer: Stadtarchäologie in Braunschweig – Eine kritische Bestandsaufnahme.
- Michael Geschwinde: Die Königspfalz Werla im Vexierbild der Ausgrabungen. (FABL Wanderung auf der Werla mit Michael Geschwinde im Oktober 2020 – mit „Maske“.)
- Karsten Kablitz: Die Befestigungen im Nordwesten der Stadt Braunschweig im 12. und 13. Jahrhundert im Licht archäologischer Befunde.
- Dirk Rieger: Das „norddeutsche Doppelhaus“ nach Hartmut Rötting. Eine städtische Bauform des hohen Mittelalters. (Diese Anmerkung kann ich mir dann doch nicht verkneifen: Das „Doppelhaus“ ist tatsächlich als Idee bei mir hängen geblieben.)
- Christine Kellner-Depner: Von der Ausgrabung in die Ausstellung: Der mittelalterliche Töpferofen von Salzgitter-Gebhardshagen. (Früherer Vortrag für FABL im BLM Wolfenbüttel.)
- Heike Pöppelmann: Das Abtgrab 5 aus St. Aegidien, Braunschweig. (Früherer Vortrag für FABL im BLM Wolfenbüttel.)
- Michael Heinrich Schormann: Die Grablege der Herren v. Weferling zu Watzum im Landkreis Wolfenbüttel.
- Wolfgang Meibeyer: Urlandschaft und mittelalterliche Gewässer im engeren Stadtgebiet von Braunschweig.
- Schriftenverzeichnis Hartmut Rötting zusammengestellt von Michael Heinrich Schormann und Henning Steinführer.
Die Gedenkschrift ist auch online verfügbar: https://publikationsserver.tu-braunschweig.de/receive/dbbs_mods_00069574
Ich persönlich bevorzuge in diesem Fall jedoch bedrucktes Papier, zumal die Mitglieder von FABL den Band zu einem ermäßigten Preis erhalten können.
Wie sagen die jungen Leute? Ein „must have“ für alle, die Rötting kannten und schätzten, ebenso für alle, die sich für das mittelalterliche Braunschweig und dessen Umland interessieren.
(LO)
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Archäologische Kommission für Niedersachsen (Hrsg.):
Archäologie in Niedersachsen Band 24
Schwerpunkt: Wasser
Oldenburg 2021.
Frisch auf dem Tisch liegt die „Archäologie in Niedersachsen 2021“. Wie jedes Jahr gibt es ein Schwerpunktthema. In diesem Jahr lautet es schlicht: „Wasser“. Nun war mein erster Gedanke, dass es hier vorrangig um Fundplätze an der Küste ginge. Ein Irrtum. Die Küste kommt vor, ist aber nicht dominant. Selbstverständlich spielt „Wasser“ allerorts und zu allen Zeiten eine bedeutende Rolle. Die Beiträge umfassen ein breites Spektrum, von der Konservierung organischer Nassfunde, über die Wasserversorgung der Harzburgen, bis zu „Heilwasser in Flaschen“ – auch aus Bad Salzgitter! (Heute sagen wir „Salzgitter Bad“.) Der letztgenannte Beitrag ist von der für FABLs bestens bekannten Archäologin Christine Kellner-Depner geschrieben. Viele der Autoren haben schon bei FABL vorgetragen. Andere können wir vielleicht in Zukunft gewinnen, wenn nach „Corona“ unser Vortragsprogramm wieder in regelmäßigen Bahnen läuft.
Im allgemeinen Teil des Bandes, der Themen außerhalb des Schwerpunktthemas behandelt, gibt es dann sogar drei Beiträge mit Bezug zu den früheren Aktivitäten von FABL.
Wolf-Dieter Steinmetz berichtet zum Thema „Aufarbeitung! Die Schwedenschanze bei Isingerode nach Grabungsabschluss“. Einige der hier geäußerten Gedanken wurden bereits in der Reihe „Isingerode Forschungen“ auf unserer Webseite von ihm geschrieben. https://fabl.de/isingerode-forschungen
Andere Ideen wurden vielleicht im damaligen Grabungsteam schon einmal andiskutiert, aber noch nie irgendwo gedruckt oder sonst veröffentlicht. Sie sind als Forschungsergebnisse neu. Insbesondere betrifft dies den Vergleich zwischen den Befunden, aber auch dem Fundmaterial der über Jahrhunderte zeitgleich existierenden Anlagen bei Watenstedt und bei Isingerode. Hier gibt es scheinbar doch bedeutende Unterschiede im Detail.
Der Beitrag von Wolf-Dieter Steinmetz wird eingeleitet durch ein ganzseitiges Foto vom Grabungsteam 2010 „in Aktion“. Traurig stimmt, dass von den 13 abgebildeten Freunden drei inzwischen nicht mehr unter uns weilen. Harald Ackermann, Hugo Mellenthin und Dr. Uwe Pingel sind in jüngerer Zeit verstorben.
Zur Hünenburg bei Watenstedt, an deren Untersuchung FABL bis 2005 beteiligt war, gibt es sogar zwei Aufsätze in diesem Band.
„Erkunden – Ausgraben – Staunen. Zum Innenraum der Hünenburg bei Watenstedt“
und
“Der Hütehund der Hünenburg – sein letzter Ruheplatz“.
Eine Fülle von weiteren, spannenden Themen wird auf den 200 Seiten des Bandes behandelt. Klingt ein Aufsatz mit dem Titel „Und wenn meine Seele zur Hölle fährt… – Das letzte Geheimnis der Giftmischerin“ nicht interessant? Für mich persönlich war der weniger reißerische Beitragstitel „Zwei abgepflügte Grabhügel der mittleren Bronzezeit aus Eyendorf“ ebenso informativ und unterhaltsam. Das vollständige Inhaltsverzeichnis der Beiträge ist aktuell noch nicht online. Das wird aber sicher demnächst erfolgen auf https://www.ak-niedersachsen.de/publikationen/archaeologie-in-niedersachsen . Jede-r Archäologiebegeisterte in Niedersachsen sollte die AiN so oder so abbonieren. Das geht informell über
verlag@isensee.de .
(LO)
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Harald Meller und Michael Schefzig (Hrsg.):
Die Welt der Himmelsscheibe von Nebra – Neue Horizonte.
Begleitband zur Sonderausstellung im Landesmuseum für Vorgeschichte Halle (Saale). 4.Juni 2021 bis 9.Januar 2022.
Halle und Darmstadt 2020.
Schon wieder die Himmelsscheibe von Nebra, werden viele denken. Erst kürzlich wurde an dieser Stelle ein populärwissenschaftliches Buch aus dem Jahr 2018 zum gleichen Thema vorgestellt. Hier aber handelt es sich um eine Ausstellungsbegleitschrift mit anderer Intention und anderer inhaltlicher Gewichtung. Bedingt durch die Coronapandemie wurde die zugehörige Ausstellung in weiser Voraussicht um über ein halbes Jahr verschoben. So liegt die Begleitschrift, außergewöhnlich in der musealen Welt, nun bereits deutlich früher vor. In Ergänzung zum Werk von 2018 ist dieses erneute Kompendium wärmstens zu empfehlen.
Die Betonung des Inhaltes und der Ausstellung liegt auf den Begriffen „Die Welt“ und „Neue Horizonte“ des Titels. Seit der Sicherstellung der Himmelsscheibe 1999 und der ersten großen Ausstellung dazu in Halle 2004 ist das Objekt, vor allem aber auch seine historisch-kulturelle Umgebung in großen wissenschaftlichen Projekten mit neusten innovativen Methoden und durch umfangreiche Ausgrabungen erforscht worden. Ein Vergleich der beiden Begleitschriften zeigt beeindruckend den enormen Wissenszuwachs der gut 20-jährigen Forschung.
Zum einen wurde dadurch das Bild eines mitteldeutschen Kraftzentrums in der frühen Bronzezeit herausgearbeitet, zum anderen das weitreichende, von Britannien bis Ägypten und Mesopotamien reichende Netzwerk dieses Kulturraumes erkannt. Begrifflichkeiten wie vorschriftliche Hochkultur, frühe Staatlichkeit, Königreich, untergegangene frühe Zivilisation werden dafür verwendet. Darüber kann und sollte man natürlich streiten, viel hängt dabei von den zugrunde gelegten Definitionen der jeweiligen Begriffe ab. Die Ergebnisse und Erkenntnisse bleiben allemal herausragend. Als besonders beeindruckende und interessante archäologische Ergebnisse seien hier beispielhaft genannt das Kreisheiligtum von Pömmelte, das neuentdeckte gewaltige Fürstengrab von Raßnitz, der „Fürstenmord“ von Helmsdorf.
Der Katalog führt die zur Präsentation vorgesehene, teilweise hochrangigen, vielfach auch internationalen Objekte auf und beschreibt diese mit den wichtigsten Angaben und Nachweisen. Sie illustrieren und belegen den historischen Hintergrund. Die Bedeutung der Ausstellung wird durch die Zusammenarbeit mit dem Britischen Museum London, wohl ziemlich einmalig in der deutschen Museumslandschaft, unterstrichen. Damit gelangt Stonehenge, ein natürlich immer hochinteressantes Thema, mit in die Betrachtung. Zur Zeit der Himmelsscheibe stand dieses Himmelsheiligtum in höchster Blüte.
Das Buch erfreut durch seine hohe handwerkliche Verarbeitung. Insbesondere das Layout sowie die Qualität und die Darstellungsgröße der Abbildungen, häufig ein echtes Manko bei der wissenschaftlichen Buchgesellschaft, besticht. Lediglich das etwas zu große Format ist zu bemängeln, zum Handling beim Lesen sind z.B. die Begleitschriften „Germanen“ oder „Saxones“ doch deutlich angenehmer. Auch das Preis-Leistungsverhältnis ist ausgesprochen günstig.
Der Begleitband / die Ausstellung fasst die lange intensive Arbeit zum Thema zusammen. Motor, Mentor und Spiritus Rector von Forschung, Ausgrabungen und Ausstellungen, und das nicht nur zur Himmelsscheibe, das muss einfach einmal hervorgehoben werden, ist der Direktor des Landesdenkmalamtes / Museum für Vorgeschichte Halle, Professor Dr. Harald Meller. Wir würden uns für Niedersachsen eine ähnliche Dynamik wünschen.
Mit dem Begleitband gut vorbereitet, freuen wir uns jetzt auf die Ausstellung, denn die Aura des Originals kann auch dieser nicht vermitteln.
Nachsatz:
Pünktlich zur bevorstehenden Ausstellung, sicherlich beabsichtigt, wird wieder einmal (siehe zurück Troja 2002) ein Gelehrtenstreit hochgepuscht. Von den Vertretern der, ich nenne sie einmal „Mykenische Funde“-Gruppe wird das Alter der Himmelsscheibe bezweifelt und diese über 1000 Jahre jünger in die frühe Eisenzeit datiert. Natürlich eine Retourkutsche, denn die Hallenser „Himmelsscheibengruppe“ hatte zuvor die Echtheit der mykenischen Funde aus der mittelbronzezeitlichen Zentralsiedlung von Bernstorf vehement bestritten. Wie soll man so etwas bewerten? Natürlich haben beide Argumentationsketten ihre Schwächen, bei beiden bleibt z. B. die jeweils wichtige Klärung der Fundsituation unsicher. Das bisherige aber jeweils durch unwahrscheinlichere Neudeutungen zu ersetzen, ist auch nicht der richtige Weg. Vor allem aber stoßen Tonfall und Form der Auseinandersetzung bitter auf – kein positives Bild, welches die Archäologie hier in der Öffentlichkeit vermittelt!
(Wolf-Dieter Steinmetz)
Auf Youtube gibt es im Rahmen des “Podcasts” der WBG ein Interview zu dem Ausstellungsband – und allgemein zum Thema – mit Harald Meller:
► HIER
(LO)
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Telmo Pievani + Valéry Zeitoun:
Homo sapiens. Der große Atlas der Menschheit.
Darmstadt 2020.
Die Geschichte unserer eigenen Art, des Homo sapiens, seine Entstehung, seine Herkunft, seine Ausbreitung über die Welt und seine physische und kulturelle Entwicklung dürfte für jeden historisch Interessierten von großer Faszination sein. Umso wichtiger ist die Zusammenfassung der weitverstreuten, rasant zunehmenden, sich zum Teil aber auch erheblich widersprechenden Erkenntnisse und Interpretationen der modernen Forschung. Dies versucht das vorliegende, als Atlas titulierte Werk zu erfüllen.
Der Klassifikation als Atlas entsprechend fällt das Format aus: immerhin unhandliche 27 x 37cm. Das kommt aber besonders den Karten und den qualitativ höchstwertigen Abbildungen zugute.
Die französische Erstauflage datiert in das Jahr 2012, es folgten bis 2019 vier weitere Auflagen, ersichtlich leider ohne Aktualisierung des Forschungsstandes. 2020 nun die ebenfalls nicht überarbeitete deutsche Ausgabe. Das ist bedauerlich, denn auch wenn acht Jahre wenig erscheinen, ist doch einiges, vor allem wichtiges hinzugekommen, dadurch anderes bereits überholt. Insbesondere die frühesten, wissenschaftlich abgesicherten Nachweise des Homo sapiens, die 300 000 Jahre alten, überragenden Funde vom Jebel Irhoud in Marokko finden keine Erwähnung. Weitere Neufunde kommen hinzu, die vor allem das im Atlas geradezu starrköpfig vertretene Dogma einer Herkunft aus Ostafrika, vielleicht noch aus Südafrika, mehr als in Frage stellten.
Wenigstens das hätte man in der deutschen Ausgabe ergänzen sollen/müssen, zumal wenn der Herausgeber sich Wissenschaftliche Buchgesellschaft nennt. Immerhin wird auf die angesprochenen Unzulänglichkeiten in einer winzigen Anmerkung „Hinweis für die Leser“ eingegangen. Ob diese über dem Impressum versteckte Notiz wohl von vielen Lesern entdeckt wird?
Aus Braunschweigischer Sicht bemerkenswert, dass die welthistorisch für die kognitiven und technischen Fähigkeiten der Menschen vor 300 000 Jahren wichtigen Speerfunde von Schöningen keine Erwähnung finden. Aber an diese weitgehende Nichtbeachtung bedeutender deutscher Fundkomplexe in der französischen Forschung hat man sich eigentlich schon gewöhnt.
Trotz dieser Einschränkungen sowie vieler weiterer möglicher Kritikpunkte kann das Buch nur wärmstens empfohlen werden. Das relevante Quellenmaterial zur Thematik ist in hervorragender Qualität vorgelegt, viele Denkanstöße werden gegeben, z.B. zur „Vielfalt der Gene, der Völker und der Sprachen“. Zudem ist der Atlas bei Blick auf seine Ausstattung und seinen Umfang zu einem fast schon lächerlichen Preis zu bekommen.
Ergänzende Bemerkung:
Auf dem Fernsehsender ARTE ist noch bis 08.12. in der Mediathek eine hervorragende und vor allem wissenschaftlich seriöse Dokumentation zum Thema „Früher Homo sapiens“: Jebel Irhoud. Vom wahren Ursprung des Menschen verfügbar.
Für mich persönlich besonders interessant: die Fundstelle von Jebel Irhoud hat das relativ gleiche Alter wie die Speerfundstelle von Schöningen, und das Inventar der Steingeräte scheint mir dabei sehr ähnlich zu sein!
https://www.arte.tv/de/videos/082183-000-A/jebel-irhoud/
(Wolf-Dieter Steinmetz)
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Gabriele Uelsberg und Matthias Wemhoff (Hrsg.):
Germanen. Eine archäologische Bestandsaufnahme.
Begleitschrift zur Ausstellung in Berlin und Bonn.
Berlin/Bonn/Darmstadt 2020.
Die Begleitschrift bzw. der Katalog zur Ausstellung in Berlin und Bonn beginnt nach einleitenden Aufsätzen zur Intention der Präsentation mit dem üblichen Lamento, ob es die Germanen überhaupt gegeben habe, oder ob sie nur eine Erfindung von Cäsar seien. Natürlich hat es sie gegeben, selbst wenn sie sich selbst nie als einheitliches Volk unter diesem Namen gesehen haben. Von den Römern konnten sie jedenfalls deutlich von z. B. den Kelten unterschieden werden.
Eine Bestandsaufnahme verspricht der Titel – das ist fast immer der auch wissenschaftliche Wert gewichtiger Ausstellungsbegleitschriften: Eine Zusammenfassung des Wissensstandes. Dieses Anliegen wird in mehreren Kapiteln voll erfüllt. Historisches und politisches Geschehen, Wirtschafts- und Siedlungsweise, Religion, Krieg, Alltagsleben und Umwelt werden ausführlich dargestellt. Abschließende Kapitel, erneut über die Diskussion von Germanenname und Germanenbegriff sowie Rezeption, sind wie üblich zu lang, zumal es hier nichts aktuell Neues zu berichten gibt.
Erfrischend wirkt sich aus, dass zumindest bei einem Teil der Themenaufsätze nicht auf Altwissenschaftler zurückgegriffen wurde, die die Themenbereiche seit Jahrzehnten besetzen (um nicht zu sagen blockieren), sondern junge, innovative Kollegen zu Wort kommen dürfen. Über die Auswahl bestimmter Schwerpunkte zu Fundorten oder Methoden ist man bisweilen allerdings erstaunt. So ist zu bemängeln, dass der wohl wichtigste Fundort des letzten Jahrzehnts zu den Beziehungen zwischen Römern und Germanen, das „Schlachtfeld vom Harzhorn“ in Südniedersachen, ebenso wie der ältere Fundplatz „Schlachtfeld von Kalkriese“, ungenügend abgehandelt werden.Dabei wurde gerade hier Geschichte neu geschrieben. Hier sei deshalb auf die im gleichen Verlag erschienene Ausstellungsbegleitschrift im Landesmuseum Braunschweig zum Harzhorn hingewiesen.
Insgesamt aber eine Publikation, die nur wärmstens empfohlen werden kann. Besonders hervorzuheben ist letztlich die angenehm klare, unaufdringliche, gefällige, sinnvolle Gestaltung und das Layout des Textes und der Abbildungen – ganz im Gegensatz zu den vorhergehenden, überladenen archäologischen Publikationen der WBG.
(Wolf-Dieter Steinmetz)
Weblink: https://www.smb.museum/ausstellungen/detail/germanen/
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Joachim Krüger, Gundula Liedke, Sebastian Lorenz, Thomas Terberger (Hrsg.):
Tollensetal 1300 v. Chr. – Das älteste Schlachtfeld Europas.
Archäologie in Deutschland Sonderheft 19.
Darmstadt 2020.
Der Begriff „sensationelle Funde“ hat sich im Zeitalter der gewinnorientierten Medienvermarktung heutzutage doch sehr stark abgeschliffen. Aber nur wirklich sehr wenige archäologische Fundkomplex, die die historischen Erkenntnisse wesentlich bereichern oder gar zum Umdenken in der Interpretation historischer Zustände führten, verdienen diese Bezeichnung wirklich. Das bronzezeitliche Schlachtfeld im Tollensetal im nordöstlichen Mecklenburg-Vorpommern gehört ganz sicher in diese Kategorie. Die Erträge der nunmehr auch schon wieder über 15-jährigen Erforschung dieser bedeutenden und in seiner Art ungewöhnliche Fundstellenkomplexes werden nun in dieser Publikation von den wesentlichen Mitgliedern des Forscherteams anschaulich der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
In dem weitgehend versumpften mäandrierenden Flusstal hatte um 1250 v. Chr. an einen Übergang durch die Niederung, einem künstlich angelegten Damm, eine schwere Schlacht getobt. Vermutlich ging es um die Kontrolle über den hier querenden, für den Handel wichtigen Fernweg. Das Besondere an diesem Fund machen die Erhaltungsbedingungen aus, im Gegensatz zu anderen Schlachtfeldern sind nicht nur Sachgüter, sondern im sumpfigen Flusstal auch die Reste der gefallenen Kämpfer überliefert. Die Ergebnisse sind faszinieren. Mindestens 2000, wahrscheinlich mehr Krieger sind hier aufeinandergeprallt, regelrechte Armeen also. Die Verteidiger sind Einheimische, die Angreifer, die zurückgeschlagen wurden, dürften aus dem Süden gekommen sein.
Das Außergewöhnliche: Für die Bronzezeit waren derartige Dimensionen von organisierter Gewalt von den meisten Archäologen nicht für möglich gehalten worden, obwohl deutlich Hinweise darauf in der Felsbildüberlieferung und im Befestigungswesen längst erkennbar waren. Jetzt liegt der Beweis vor.
Die diese Interpretationen belegenden Befunde und der methodische Weg zu ihrer Auswertung können hier nicht dargestellt werden, aber im Buch dezidiert und vor allem verständlich nachgelesen werden. Natürlich bleiben viele Fragen unbeantwortet, neue treten hinzu – so ist das in der Wissenschaft. Aber die unbeantworteten Fragen werden gestellt und diskutiert. Ich kann deshalb nur empfehlen: unbedingt lesen! Zumal Bildqualität und Gestaltung im Gegensatz zu vielen Publikationen der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft diesmal sehr gut sind.
Ein interessanter Aspekt zum Abschluss: die Auseinandersetzung im Tollensetal hat relativ zeitgleich mit der berühmten Schlacht von Kadesch zwischen Ägyptern und Hethitern stattgefunden – diese endete mit dem „ersten“ Friedensvertrag der Weltgeschichte.
(Wolf-Dieter Steinmetz)
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Monika Bernatzky (mit Elisabeth Vorderwülbecke):
Der Deutsche Orden am Elm. Elmsburg, Lucklum, Reitlingstal.
Beiträge zur Geschichte des Landkreises und der ehemaligen Universität Helmstedt, Heft 29.
Helmstedt 2020.
Der Deutsche Ritterorden, offiziell während des 3. Kreuzzuges 1198 n.Chr. im „heiligen Land“ ins Leben gerufen, gelangte im Verlauf des 13. Jahrhunderts zu umfangreichen Besitzungen rund um den Elm. Dazu gehörte auch die Elmsburg oberhalb Schöningen.
Anlass für dieses informative Büchlein von 84 Seiten sind die 2018 und 2019 erfolgten neuen Ausgrabungen und darauf erfolgten Konservierungsmaßnahmen an den Resten der Kirche der Burg. Die Kreisarchäologin Frau Dr. Bernatzky liefert eine gut lesbare und reich bebilderte Geschichte der Elmsburg, soweit sie aus der historischen Überlieferung und den Aufzeichnungen zu Altgrabungen erschließbar ist. Als Höhepunkt darf man die hier dargelegten Ergebnisse der neuen Ausgrabungen an der Kirche werten. Galt die Kirche der Burg bisher als zweiphasig, so können nun drei Bauphasen unterschieden und grob datiert werden. Damit werden die Ergebnisse der Altgrabungen präzisiert.
Das Buch beleuchtet aber auch die allgemeine Geschichte des Deutschen Ritterordens im „heiligen Land“, im Baltikum, und besonders rund um den Elm. Zur Kommende Lucklum steuert Frau Dr. Vorderwülbecke einen zehnseitigen Beitrag bei.
Die kurzen Erläuterungen zu den Besitzungen des Ordens im Reitlingstal dürfen in diesem Buch natürlich nicht fehlen, bieten aber keine neuen Informationen.
Dieses Büchlein bietet für nur 8 € viel Inhalt und spannende Geschichte. Ich möchte es sehr empfehlen.
Leider ist es über den allgemeinen Buchhandel (noch) nicht ganz so einfach erhältlich. Zwei von mir bevorzugte Buchhandlungen fanden es unter der ISBN 978-3-937733-45-6 in keinem Katalog. Ich bestellte es darum über julius.buch, einer lokalen Buchhandlung aus Helmstedt. Dort war es vorrätig, und ich hatte es anderthalb Tage später im Briefkasten. Herzlichen Dank für den Service!
Nachsatz:
Inspiriert durch dieses Büchlein suchte ich sogleich die Elmsburg auf. Das letzte Mal war ich hier vermutlich vor über fünf Jahren.
Die Teilrekonstruktion der Kirche vermittelt einen guten Eindruck der 3. Bauphase (13. JH). Man kann sich gut vorstellen, hier in Zukunft kulturelle oder sogar kirchliche Veranstaltungen durchzuführen. Allerdings ist sie noch so frisch, dass sie keine „romantischen Gefühle“ erweckt. Es ist eben kein „alte Ruine“ mehr. Der Rest der Burganlage ist leider vor Ort für „normale Besucher“ nur schwer erfahrbar. Hier wären weitere Erschließungsmaßnahmen wünschenswert.
Die Grabkammern der knapp westlich der Burg gelegenen früheren Grabhügel (Endneolithikum oder früheste Bronzezeit) sind noch erkennbar. Aber sie befinden sich in einem bemitleidenswerten Zustand. Auch fehlt hier eine Informationstafel.
So oder so: Diese archäologisch spannende Ecke des Elms ist immer mal wieder einen Besuch wert! FABL war hier zuletzt vor grob zehn Jahren.
(LO)
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Johannes Krause (mit Thomas Trappe):
Die Reise unserer Gene. Eine Geschichte über uns und unsere Vorfahren.
Berlin 2019.
Bisweilen entstehen Wissenschaftszweige, die das Erkenntnispotential der Archäologie und Geschichte erheblich bereichern und voranbringen. Die aktuellste und vermutlich wichtigste ist die Archäogenetik, die Gewinnung und historische Analyse von Genmaterial aus ur- und frühgeschichtlichem Skelettmaterial. Deren neueste Ergebnisse dürfen tatsächlich einmal mit dem in unserer Wissenschaft so inflationär gebrauchten Begriff “sensationell” belegt werden.
Nicht einmal mehr so neu – angestoßen wurde diese Methode, was immer vergessen wird, bereits in den 1980er-Jahren an der Uni Göttingen durch die genetische Untersuchung des Skelettmaterials aus der bronzezeitlichen Lichtensteinhöhle – erlebt die Archäologie in den letzten Jahren durch die Gründung hochrangiger Forschungsinstitute und deutlich verbesserter Methoden einen gewaltigen Flow.
Johannes Krause, Abteilungsdirektor am Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte in Jena, einer der innovativen jungen Vertreter des Fachs, legt hier nun die spektakulären neuesten Ergebnisse dieser Forschungen vor, als da zusammenfassend sind: Die europäische Bevölkerung der Gegenwart ist das Ergebnis immerwährender Migration innerhalb der letzten 40 000 Jahren. Dabei sind drei Bewegungen besonders hervorzuheben: Die Einwanderung des Homo sapiens, des modernen Menschen vor ungefähr 40 000 Jahren aus Afrika, die Einwanderung der ersten Bauern vor 8500 Jahren aus Anatolien und die Einwanderung der Indogermanen aus den nordpontischen Steppen vor 4800 Jahren. Mit überraschenden, teilweise auch als für manche sicherlich schwer zu verdauenden genetischen Erkenntnissen: dunkelhäutige, aber blauäugige nordeuropäische Jäger, dagegen hellhäutige, aber braunäugige Bauern aus dem vorderen Orient. Was werden denn die rotgrünen und braunen Geschichtsideologen damit wohl anfangen? Die genetisch-biologische Begründung dafür? Bitte unbedingt nachlesen!
Dabei werden, wie es methodisch unabdingbar notwendig und natürlich auch zu erwarten ist, die genetischen Ergebnisse mit dem archäologischen Kenntnisstand abgeglichen. Der Vergleich erfolgt hier – wohlgemerkt (!) – von Seiten des Genetiker. Und mit der üblichen Arroganz des Naturwissenschaftlers gegenüber der Geisteswissenschaft. Die genetische Erkenntnis einer Einwanderung der ersten Bauern aus Anatolien über den Balkan nach Mitteleuropa ist nicht so revolutionär neu wie hier postuliert. Allein aus archäologischen Quellen erhoben findet sich diese These in jedem größeren Handbuch der Urgeschichte / Vorgeschichte seit den 1950er-Jahren, und FABL-Mitglieder konnten dies seit 1996 in der Dauerausstellung des BLM dargestellt finden. Weitere derartiger Schnitzer ließen sich anführen, aber dafür fehlt hier der Platz. An eine hochrangige fachwissenschaftliche Beratung, wie behauptet, mag man deshalb nicht so recht glauben.
Trotz dieser Einwände oder auch gerade deshalb sollte jeder genetisch und archäologisch Interessierte dieses Buch unbedingt lesen, zumal es trotz guter Ausstattung vergleichsweise preisgünstig ist. Es vermittelt ein Füllhorn an Denkanstößen, animiert zu kritischem Durchdenken, besonders auch der methodischen Grundlagen (statistische Basis, chronologische Tiefe etc.), bietet reichlich Stoff zum Diskutieren – etwa auch vor dem Hintergrund der aktuellen Migrationsbewegungen.
Die Autoren wollen sich hier aus einer Bewertung heraushalten – was natürlich nicht gelingt. Ein besonderes Faktum vermittelt das Buch dabei aber vor allem: Auf Migration basiert das moderne Europa. – Migration war aber immer auch mit sehr viel Leid verbunden.
(Wolf-Dieter Steinmetz)
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Ulrich Werz (Red.), F.A.N. (Vorsitzender Utz Böhner), (Hrsg.):
F.A.N. Post 2020
Hannover / Lohne 2020.
Die aktuelle Ausgabe des Mitteilungsblattes des Freundeskreises für Archäologie in Niedersachsen e.V. steht online zur Verfügung. Auf 52 durchgängig farbigen Seiten bietet die F.A.N. Post Beiträge, die zeitlich vom Mesolithikum bis ins Mittelalter reichen und inhaltlich ein reiches Spektrum an Themen behandeln: Materialuntersuchungen an archäologischen Eisenfunden, Luftbildarchäologie, Ausgrabungsberichte und vieles mehr. Zu finden ist sie online→ HIER.
Papierexemplare sind kostenfrei bei kommenden FABL-Veranstaltungen erhältlich.
(LO)
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Eszter Bánffy, Kerstin P. Hoffmann, Philipp von Rummel (Hrsg.):
Spuren des Menschen. 800 000 Jahre Geschichte in Europa.
Darmstadt (WBG/Theiss) 2019.
In einer Zeit gewaltigen Kenntniszuwachses hat eine Wissenschaft wie die Archäologie heutzutage Bedürfnis und Pflicht, die Ergebnisse ihrer Forschung für die interessierte und letztendlich auch finanzierende Öffentlichkeit zusammenfassend und möglichst verständlich vorzulegen. Das ist, zumindest nach dem Vorwort, auch das Anliegen des hier zu empfehlenden gewichtigen (im Wortsinn) Buches, welches gerade druckfrisch von der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft vorgelegt wird.
Um es ausdrücklich voranzustellen: das Werk sollte in jeder Bibliothek interessierter „Hobby“-archäologen stehen: ein Kompendium archäologischen Wissens in einer generösen Ausstattung zu einem dafür akzeptablen Preis.
Trotz dieser Empfehlung gibt es viel, zu viel zu kritisieren. Längst nicht alle Kritikpunkte können in diesem Rahmen angeführt werden, deshalb hier nur einige wenige wichtige: Einen hohen Anspruch vermittelt der Titel. Die daraus geweckten Erwartungen werden nicht erfüllt. „Europa“ wird nicht annähernd erfasst, mit Wohlwollen vielleicht Teilbereiche Mitteleuropas, überwiegend aber nur Deutschland. Warum gerade „800 000“ Jahre? Die zeitliche Setzung wird nicht erklärt, erst auf Seite 61 kann man sie aus einem kleinen Absatz erschließen, für „Europa“ wäre sie sowieso falsch. Besonders zu bemängeln ist die Unausgewogenheit der einzelnen Kapitel. Die Eisenzeit beispielsweise wird mit 63 Seiten bedacht, der historisch mindestens ebenso bedeutende Bronzezeit mit ihren aktuell bedeutenden Forschungsprojekten, herausragenden Befunden und Funde werden nur 26 (!!!) Seiten zugestanden. Beinahe absurd, daß dagegen der historischen Hilfswissenschaft Mittelalter- und Neuzeitarchäologie einem unsäglichen Mainstream folgend 182 (!!!) Seiten zugebilligt werden. Viele Kapitel der Einleitung und des Nachspannes sind für die Intention des Buches, historische Inhalte zu vermitteln, überflüssig. Viele überragende Forschungen der letzten Jahrzehnte sind nur ungenügend dargestellt.
Mit seinem beliebten Vorgänger aus gleicher Institution, Spuren der Jahrtausende, 2002, kann dieses Werk nicht annähernd mithalten, schon gar nicht mit der Gesamtdarstellung „Kinder des Prometheus“ 2014 von Hermann Parzinger (eine imponierende Einzelleistung) oder der hervorragenden Oxford Illustrated History „Vor- und Frühgeschichte Europas“ 1996 von Berry Cunliffe.
Ein institutsneutrales, trotzdem fachkundiges Lektorat hätte hier viel Gutes bewirken können. Für den hohen Anspruch, den die wbg für sich postuliert, hätte man mehr erwartet. „Ein Jahrhundertwerk“, wie lautstark von der Verlagswerbung proklamiert, haben wir hier jedenfalls nicht vor uns.
(Wolf-Dieter Steinmetz)
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Monika Bernatzky, Michael Geschwinde, Silke Grefen Peters, Immo Heske, Manuel Müller, Agathe Palka, NormenPosselt, Hedwig Röckelein:
Das Gräberfeld von Gevensleben.
Menschen im Braunschweiger Land zwischen 750 und 1150 n. Chr..
Wegweiser zur Vor- und Frühgeschichte Niedersachsens 31.
Oldenburg 2018
Das zu empfehlende Büchlein gibt Einblick in aktiv gelebte Archäologie von engagierten und motivierten Wissenschaftlern, Studenten und interessierten Privatpersonen aus Universität, Denkmalpflege und Kommunalverwaltung. Aus der spontanen organisierten Notbergung von unerwarteten Knochenfunden, gemeldet vom Bauherrn (!), entsteht ein Forschungsprojekt mit umfangreicher historischer Erkenntnis.
Es geht um einen frühmittelalterlichen Friedhof aus dem Übergang von Merowinger- zu Karolingerzeit, von sächsischer zu fränkischer Herrschaft, von paganer zu christlicher Religion, von Stammesrecht zu Grafschaftsverfassung – einem für die Geschichte unseres Landes also außerordentlichen gewichtigen Zeithorizont in den Jahrzehnten um 800.
Imponierend die schnelle unbürokratische Reaktion der Archäologie, für einen Altarchäologen sehr erfreulich der engagierte Einsatz archäologischer Fachstudenten, wie man ihn im verschulten Universitätsalltag nicht mehr unbedingt erwarten kann, besonders hervorzuheben auch die positive Teilhabe der Grundbesitzerfamilie.
Es bleibt aber nicht bei der Beschreibung und dezidierten Auswertung der Befunde, das Ganze wird in eine nahezu vollständige Darstellung des Frühmittelalters im Braunschweiger Land gestellt. Hier wird man viele Aussagen sicherlich anders interpretieren wollen, aber dazu ist hier nicht der Platz und es schmälert in keiner Weise den Wert dieses Büchleins.
Bemerkenswert schließlich, dass die auswertende Publikation kaum 2 Jahre nach der Grabung erfolgte. Dafür gebührt großer Dank an allen Beteiligten. Empfehlenswert auch die wohlfeile Publikationsreihe, in der das ermöglicht werden konnte, den vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege herausgegebenen Wegweisern zur Vor- und Frühgeschichte in Niedersachsen.
(Wolf-Dieter Steinmetz)
Archäologische Kommission für Niedersachsen (Hrsg.):
Archäologie in Niedersachsen Band 22
Schwerpunkt: Landschaft im Focus
Oldenburg 2019
“Landschaft im Focus” ist das Schwerpunktthema des diesjährigen Bandes der “Archäologie in Niedersachsen”. Dies erinnert sehr an die Struktur der archäologischen Landesausstellung Archäologie|Land|Niedersachsen von 2004. (Sie war ab Ende 2005 auch in Braunschweig zu sehen.) Niedersachsen ist ein vielgestaltiges Land. Die verschiedenen Landschaftsformen prägten das Leben der Menschen in vergangenen Epochen. Zusätzlich prägen sie auch Erhaltungsbedingungen und die Art zu erwartender Fundplätze. Abgesehen von spannenden Berichten zu anderen Teilen des Landes ist auch das Braunschweiger Land wieder mit einer ganzen Reihe von Beiträgen vertreten. (LO)
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P.M. History Juli 2019 mit Titelthema:
Bronzezeit in Europa. Krieger, Händler, Stammesführer.
Eigentlich ist es nicht üblich, in der Rubrik Buchempfehlungen ein Zeitschriftenheft vorzustellen. Für das Juli-Heft 2019 von P.M. History sei eine begründete Ausnahme gestattet.
Erstens weil das Titelthema „Bronzezeit in Europa“ lautet, gerade für unseren Verein und speziell unseren Forschungsschwerpunkt von besonderem Interesse. Dabei ist es vor allem das hochwertige Bildmaterial, das die Empfehlung rechtfertigt. Ansonsten ist die Auswahl der Unterthemen teilweise rätselhaft oder nicht zum Thema gehörig, der Inhalt dilettantisch mit vielen fachlichen Fehlern, die fachfremden Autoren haben abgeschrieben, durchdringen die Materie aber erkennbar nicht. Als Qualifikation wird bei einer Autorin ernsthaft angegeben, sie sei mit dem Wohnmobil durch England gefahren!
Zweitens aber, der wichtigere Empfehlungsgrund, ist ein Gelehrtenstreit unter Bronzezeitforschern, der in einem Interview angefeuert wird. Rüdiger Krause, Professor für Vor- und Frühgeschichte in Frankfurt, äußert sich gelinde gesagt kritisch zu den Thesen des bekannten Landesarchäologen von Sachsen-Anhalt Harald Meller zur Frühen Bronzezeit (siehe Buchempfehlung unten). Natürlich eine Retourkutsche, denn der Meller-Clan bekämpft ebenso heftig die Authentizität der mykenischen Gold- und Bernsteinfunde von Bernsdorf, die Krause wissenschaftlich bearbeitet. Die Auseinandersetzung wurde von Harald Meller und Ernst Pernicka begonnen (nachzulesen in Archäologie in Deutschland 3/2016, S.62-65, mit weiterer Literatur) und nun also in P.M. History von Rüdiger Krause fortgesetzt.
Kritische Auseinandersetzung ist in der Wissenschaft immer nützlich und notwendig, bisweilen befruchtend. Eine etwas gemäßigtere Form und das konkrete Eingehen auf die Argumente der Gegenseite wäre aber wohl angebracht. Der kritisch Außenstehende aber bekommt hier Gelegenheit, sich mit den Argumenten auseinanderzusetzen und sich bei aller Polemik ein eigenes Urteil zu bilden – das ist dann wieder das Schöne an der Archäologie.
(Wolf-Dieter Steinmetz)
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Lothar Mittag:
Schätze der Bronzezeit. Archäologische Kostbarkeiten aus der Altmark.
Schriften zur Regionalgeschichte der Museen des Altmarkkreises Salzwedel 14.
Uelzen 2018
Die Altmark gehört bekannterweise zu den direkten Nachbargebieten des Braunschweiger Landes. Archäologisch ist sie vor allem durch ihre imposanten Megalithgräber bekannt. Kaum gegenwärtig dürfte dagegen sein, dass die Altmark auch in vielen anderen ur- und frühgeschichtlichen Perioden kulturhistorisch Wichtiges und Interessantes zu bieten hat. Dazu gehört die Bronzezeit, wie ein neues Buch von Lothar Mittag, Archäologe am Museum Salzwedel und Leiter der Langobardenwerkstatt Zethlingen anschaulich belegt. Selbst als Fachkollege ist man überrascht über die Fülle und Qualität des vorgestellten Fundmaterials. Neben den Objekten werden ihre Fundplätze und andere Geländedenkmäler beschrieben. Die im Gelände noch vorhandenen Schälchensteine, sehr wahrscheinlich Opferaltäre, kann man mit Hilfe der Beschreibungen und der aufgelisteten Primärliteratur sicherlich auch selbst aufspüren.
Ein für die an der Archäologie unserer Heimat Interessierten ein sehr empfehlenswertes, dabei reich farbig bebildertes und trotzdem preiswertes Werk. Nachbemerkt: durch die dort ausgewiesenen Lappenschalen besonders wichtig auch für unsere Isingerode-Forschungen (s. Newsletter 2).
(Wolf-Dieter Steinmetz)
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Harald Meller / Kai Michel:
Die Himmelsscheibe von Nebra.
Der Schlüssel zu einer untergegangenen Kultur im Herzen Europas.
Berlin 2018
Die Himmelsscheibe von Nebra gehört zu den bekanntesten Funden der Archäologie – und das nicht nur, weil sie extrem gut vermarktet wird. Seit ihrer abenteuerlichen Sicherstellung aus den Fängen von Raubgräbern im Jahre 2002 hat das Objekt dazu beigetragen, das Geschichtsbild einer ganzen Epoche, der Frühbronzezeit zwischen 2000 und 1600 v. Chr. völlig neu zu bewerten.
Der Landesarchäologe von Sachsen-Anhalt, Harald Meller, hat sich nicht damit begnügt, die Scheibe für die Wissenschaft zu retten, er hat ein langjähriges, bis heute andauerndes Forschungsprogramm initiiert, das nicht nur das Objekt selbst bis ins Detail analysiert hat, sondern auch das Material des umgebenden Zeithorizonts neuen Untersuchungen zugeführt und durch Ausgrabungen neue Erkenntnisquellen erschlossen hat. Harald Meller legt die umfangreichen Erträge der langjährigen Forschung nun in einem umfangreichen Buch vor. Streng wissenschaftlich korrekt, dabei aber populärwissenschaftlich verständlich geradezu unterhaltsam geschrieben – wohl ein Verdienst des Co-Autors, eines Wissenschaftsjournalisten.
Alles wird ausführlich beschrieben: Die Sicherungsgeschichte, die angewandten Methoden, die Ausgrabungen, die Quellenstudien, die Ideenfindungen und historischen Interpretationen. Von Königreichen ist die Rede, von Fürstenmorden und Kalenderkünsten – ein breiter Bogen historischen Feuerwerks.
Warum für uns Braunschweiger ebenfalls besonders interessant? Die Aunjetitzer Kultur, zu der die Himmelsscheibe gehört, ist auch bei uns verbreitet. Und so merkt man heftig auf, wenn man liest, dass der bekannte Tumulus von Evessen als Fürstengrabhügel dieser Zeit postuliert wird – was der Autor dieser Zeilen nicht glaubt, aber trotzdem: Das Buch kann jedem Archäologieinteressierten nur wärmsten empfohlen werden (zumal es zu einem vergleichsweise günstigen Preis angeboten wird).
Zur Erinnerung: FABL hat bereits 2005 die große Einführungsausstellung zur Himmelsscheibe in Halle und den Originalfundplatz auf dem Mittelberg besucht.
(Wolf-Dieter Steinmetz)
Archäologische Kommission für Niedersachsen (Hrsg.):
Archäologie in Niedersachsen Band 21
Schwerpunkt: Arm oder reich?
Oldenburg 2018
Wie gewohnt bietet der neueste Band der Archäologie in Niedersachsen eine Fülle interessanter Beiträge zu verschiedenen Epochen und Regionen. Das Braunschweiger Land ist mit mehreren Beiträgen vertreten. Besonders möchte ich auf den Beitrag von Dr. Ingo Eichfeld aufmerksam machen, der sich einigen Glasperlen aus der vorrömischen Eisenzeit widmet. Gefunden wurden sie durch unser langjähriges Mitglied Artus Buss bei seinen Feldbegehungen.
Das Schwerpunktthema “Arm oder reich?” wird unter verschiedenen Aspekten beleuchtet. Sehr gut gefallen mir die in den Hauptbeitrag eingestreuten “Fundzettel”: Kurze Beiträge, die besondere Objekte erläutern. Hier findet sich auch ein “Fundzettel” zum berüchtigten Jadeitbeil aus Geitelde, bekanntermaßen das größte seiner Art. (LO)
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Claus von Carnap-Bornheim, Martin Segschneider (Hrsg.):
Die Schleiregion
Land – Wasser – Geschichte
Bd. 49 der Reihe “Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland” (alter Titel der Reihe)
bzw. “Ausflüge zu Archäologie, Geschichte und Kultur in Deutschland” (neuer Titel der Reihe)
Stuttgart 2007
Ideal zur Nachbereitung unserer Exkursion im April 2018 – oder auch zur Vorbereitung des nächsten Ausflugs in die Gegend um Schleswig auf eigene Faust. Das Buch liefert, wie für die Reihe üblich, einen hervorragenden Überblick sowie spannende Details zu den von uns besuchten Plätzen. Und natürlich auch zu all den Plätzen, die wir aus Zeitmangel nicht ansehen konnten. (LO)
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Robert Lehmann, Karola Hagemann, Henning Haßmann (Hrsg.):
Von Drusus bis Maximinus Thrax –
Römer in Norddeutschland
Festschrift zum achtzigsten Geburtstag von Wilhelm Dräger.
Hannover 2018
Als Band 1 seiner Schriftenreihe legt der “Freundeskreis für Archäologie in Niedersachsen” eine Sammlung von 27 sehr unterschiedlichen Beiträgen vor. Das Spektrum reicht von einer Neu-Interpretation der Befunde in Kalkriese durch den ursprünglichen Ausgräber, über Metallanalysen zu römischen und nicht-römischen Funden, mehrere Beiträge zum römischen Marschlager Wilkenburg unter verschiedenen Aspekten, bis schließlich zu einem Beitrag “Römer im Kriminalroman”. Mehrere der Beiträge haben sicher sogar eine Einzelbesprechung verdient. (LO)
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Simone Menck:
Das Gräberfeld der Hausurnenkultur von Beierstedt,
Ldkr. Helmstedt
(Hünenburg-Forschungen Band 3)
Kiel/Hamburg 2017
Keine “leichte Kost”, sondern eine schwergewichtige, wissenschaftliche Vorlage der Grabungsergebnisse 2007/2008 vom Gräberfeld Beierstedt, das definitiv ein Friedhof von Bewohnern der Hünenburg bei Watenstedt am Heeseberg war. Simone Menck legt hier ihre Magisterarbeit vor, die in Umfang und Qualität kaum einer Dissertation nachsteht. Diese Arbeit liefert bedeutende Informationen nicht nur für eine regionale Perspektive, sondern für die übergreifende Frage des Übergangs zwischen Bronze- und Eisenzeit. (LO)
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Monika Bernatzky (Hrsg.):
Fenster in die Archäologie
– 300000 Jahre Geschichte im Braunschweiger Land rund um den Elm
Braunschweig 2013
Für dieses Buch hat FABL mehrere Grafiken finanziert. Es handelt sich um die aktuellste Gesamtdarstellung der Archäologie im Braunschweiger Land, mit Beiträgen von namhaften Forschern: Henning Zellmer, Jordi Serangeli, Monika Bernatzky, Michael Geschwinde, Wolf-Dieter Steinmetz, Immo Heske, Silke Grefen-Peters. Die die Kapitel einleitenden – comic-haft – gezeichneten Lebensbilder sollten hier nicht über die Qualität der Beiträge hinwegtäuschen. Und selbst diese Zeichnungen illustrieren sehr akkurat den Forschungsstand. Nur wirkt ihr Stil unpassend. (LO)
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ONLINE-RESOURCEN
Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte
Für Niedersachsen eine der wichtigsten Fachzeitschriften wird nun auch online verfügbar gemacht. Diese Zeitschrift liefert jährlich jeweils einen Aufsatzband und einen weiteren Band mit der Fundchronik für Niedersachsen. Bisher sind die Bände bis 1997 digitalisiert. Ziel ist aber, die Bände bis zum aktuellen Jahrgang mit zweijähriger Verzögerung online zu stellen. (LO)
An ein breites Publikum gerichtete Zeitschrift des Deutschen Archäologischen Instituts, komplett als Online-Ausgabe. (LO)
Archäologisches Korrespondenzblatt
In dieser wissenschaftlichen Zeitschrift, herausgegeben vom Römisch-Germanischen Zentralmuseum, erscheinen Aufsätze zu Themen der vor- und frühgeschichtlichen sowie provinzialrömischen Archäologie und ihrer Nachbarwissenschaften in Europa.
Über einen Server der Universität Heidelberg sind die Beiträge mit etwa einem Jahr Zeitverzögerung im Volltext aufrufbar. Für jüngere Beiträge sind Zusammenfassung auf der Webseite des RZGM nachzulesen. (LO)
Die wissenschaftliche Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte. Alle Beiträge im Volltext online als PDF. Oftmals auch Beiträge zu wissenschaftstheoretischen und wissenschaftspolitischen Fragen. Aber auch z.B. AI 37 / 2014, S. 33-41: Genanalyse Gräberfeld Wittmar / Ldkr. Wolfenbüttel.(LO)
Alle Ausgaben im Volltext als PDF, bereitgestellt auf einem Server der TU-Braunschweig. Gerade in älteren Ausgaben finden sich auch Beiträge zur regionalen Archäologie. (Danke für den Hinweis an Peter Heinemeyer.) (LO)
Germania – Anzeiger der Römisch-Germanischen Kommission des DAI
Online verfügbar sind derzeit alle Bände von 1918 bis 1960 sowie die jüngsten Bände von 2015 und 2016. Alle Aufsätze im Volltext als PDF. (LO)
Typentafeln zur Ur- und Frühgeschichte (der DDR)
Dieses Hilfsmittel wird als vollständiger Scan von der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena bereitgestellt. Die Typochronologie ist sicher in den letzten 45 Jahren nicht stehengeblieben. Für eine erste Ansprache von Funden und Befunden sind die Typentafeln jedoch weiterhin nützlich. (LO)
FILM / TV / MEDIEN
Die bronzezeitliche Hünenburg im Landkreis Helmstedt.
Gießformen zerrupfte Bestattungen und ein mysteriöses Kultareal
Vortrag von Dr. Immo Heske
für das Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege
Scharnhorststraße 1, 30175 Hannover.
Vor Ort gehalten 2. Mai 2022, 18.30 Uhr.
Die Forschungen zur Hünenburg bei Watenstedt verfolgt FABL ja bereits seit 1998, bis 2005 auch mit aktiver Beteiligung an den Ausgrabungen. Dr. Immo Heske fasst den Forschungsstand nach 25 Jahren jüngerer Hünenburgforschung zusammen und stellt einige herausragende Funde und Befunde vor.
Es sollte mich nicht wundern, wenn darunter dann doch wieder noch etwas ist, das auch ein eifriger Beobachter des Projektes noch nicht kennt. Fast mit jeder Grabungskampagne waren ja neue, völlig überraschende Funde und Befunde zu bestaunen. Ebenso erweitert sich beständig die Interpretation des Fundplatzes.
Der Montagsvortrag fand erstmals seit Herbst wieder in Präsenz im Vortragssaal des Niedersächsischen Landesamts für Denkmalpflege statt, kann aber wie gewohnt auch auf dem YouTube-Kanal des NLD gesehen werden:
https://www.youtube.com/channel/UCk1AYVxawKSUQpp_jMJMN8Q/videos
(auf Hinweis unseres Landesarchäologen Dr. Henning Hassmann, Text LO)
P.S.: Mehrfach wird FABL in diesem Vortrag erwähnt. Wie oft? Danke an Immo für die Erwähnung unseres Beitrags zu diesem großartigen Projekt. (LO)
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Sagenhafter Norden: Großsteingräber in Dithmarschen
Archäologie im Radio
Mit der (vielleicht bewusst) naiv gewählten Perspektive der Reporterin richtet sich diese Radioreportage natürlich an ein sehr breites Publikum gänzlich ohne archäologische Vorkenntnisse. Dabei schleichen sich Ungenauigkeiten / Misverständlichkeiten ein. Das sei aber hier erlaubt, da es sich nicht um einen Beitrag der Wissenschaftsredaktion handelt. Insgesamt hat mich der Beitrag erfreut – und mir Lust darauf gemacht, den Steinzeitpark Dithmarschen zu besuchen. Vielleicht eine Station auf einer zukünftigen FABL-Exkursion nach 2023, wenn dort auch das in Planung befindliche „Steinzeithaus“ fertig gestellt ist?
Siehe auch: https://steinzeitpark-dithmarschen.de/
(LO)
Youtube Video des Museums Schloss Salder (Historisches Museum der Stadt Salzgitter)
Historische und archäologische Museen präsentieren während der Zeit der Schließung vielfach besondere Objekte mit Videos auf Youtube.
Hier möchten wir ein kurzes Video des Museums Salder empfehlen, das einen ganz außerordentlichen Fund (einen Goldring) unserer Freunde (und Mitglieder) der Archäologischen Arbeitsgemeinschaft Salzgitter von der Burg Lichtenberg präsentiert: → Kurzbesuch Museum Schloss Salder – Der Goldring.
FABLs helfen seit 2017 bei den Ausgrabungen auf Burg Lichtenberg.
Auf dem Youtube Kanal der Stadt Salzgitter finden sich weitere Videos mit historischen und archäologischen Bezügen: → HIER.
Foto: Archäologische Arbeitsgemeinschaft Salzgitter, mit freundlicher Genehmigung durch Hartwig Paul.
(LO – auf Hinweis von Gerwin Biallas)
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Archäologisches Memory Spiel
Mit Fotos von archäologischen Funden aus Stadt und Landkreis
Gifhorn haben Arianna Ahlgrimm (Design) und Niels Elburg
(Programmierung) ein Memory Spiel entwickelt und ins Netz
gestellt: → Archäologische Sammlung Museum Gifhorn. Viel Spaß dabei!
Bild: Screenshot
(Georg Harbig)
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Videokanal des British Museum auf YouTube
Noch ein Museum, das seine Aktivitäten auf Youtube verstärkt hat, ist kein geringeres als das British Museum. In der Videoserie “Curator’s Corner” besprechen einzelne Kuratoren herausragende historische und archäologische Objekte. Besonders empfehlenswert sind unter anderem die Folgen mit Dr. Sue Brunning, die verschiedene Frühmittelalterliche Funde erklärt, so auch in einer Folge das Schwert und in einer anderen Folge den Helm aus dem berühmten Schiffsgrab von Sutton Hoo. (Da sind wir ja schon wieder bei den “SAXONES” ;-)) Das Format der Videoserie ließe sich auch gut für Funde aus dem Braunschweigischen Landesmuseum umsetzen. Und es müssten ja nicht Kuratoren sein – es könnten auch, wie bei einer von mir sehr geschätzten, leider dann nicht fortführten Vortragsreihe im Braunschweigischen Landesmuseum vor ein paar Jahren, “andere Interessierte” sein, die ihre lieblingsobjekte aus dem BLM vorstellen.
Die Funde aus Sutton Hoo stehen auch im Fokus, weil Anfang dieses Jahres ein prominent besetzter Spielfilm veröffentlicht wurde, der die Geschichte der Entdeckung und Ausgrabung des Schiffsgrabes 1939 thematisiert. Der berühmte Helm kommt allerdings im Spielfilm nicht vor. Erst bei der Auswertung der Funde Jahre später wurden diverse Metallfragmente als Teile dieses Helms erkannt. Für eine Besprechung des Spielfilms “The Dig – Die Ausgrabung” (NETFLIX 2021) an dieser Stelle suchen wir übrigens noch eine Rezensentin / einen Rezensenten!
Zum Videokanal des British Museum geht es →HIER.
Bild: Screenshot
(LO)
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Germanen. Eine archäologische Bestandsaufnahme | Experten-Interviews auf YouTube
Auf YouTube gibt es zu der Ausstellung “Germanen. Eine archäologische Bestandsaufnahme.” eine „virtuelle Podiumsdiskussion“ mit vier archäologischen Fachleuten: Frau Dr. Babette Ludowici vom Braunschweigischen Landesmuseum, Prof. Dr. Heiko Steuer, Prof. Dr. Hans-Jörg Karlsen, Prof. Dr. Michael Meyer.
→HIER.
Bild links: Screenshot
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BARBAREN
Fernsehserie
Netflix, Deutschland 2020.
Abenteuer – Liebe – Intrigen – Krieg – ein Freiheitskampf: Was für ein Stoff für einen Monumentalfilm! – oder auch eine Abenteuerserie im heutigen Bezahlfernsehen. Hier ist der Stoff nicht fiktional, keine „Fantasy-Geschichte“, sondern die historische Überlieferung bietet diesen Stoff tatsächlich an. Natürlich muss hier und dort etwas dazugedichtet werden, an anderer Stelle wird die historische Überlieferung etwas frei interpretiert bzw. gebogen, um eine dem Erzählmedium angepasste und für ein Massenpublikum spannende Geschichte erzählen zu können. Das aber ist alles legitim. Es handelt sich um eine Unterhaltungsserie, nicht um einen wissenschaftlichen Tagungsband!
Den historische Hintergrund für diese Serie bilden die römisch-germanischen Konflikte der Jahre um Christi Geburt mit den historischen Protagonisten Publius Quinctilius Varus und Arminius „der Cherusker“. Die heimliche Hauptfigur der Erzählung ist Thusnelda, die als Frau des Arminius allerdings historisch erst für ein paar Jahre später belegt ist. Dichterische Freiheit sei den Drehbuchautoren jederzeit eingeräumt.
Die Serie umfasst 6 Folgen mit einer Länge von jeweils etwa 45 Minuten und endet in der berüchtigten CLADES VARIANA, der „Varusschlacht“ (früher auch „Hermannsschlacht“). Den Sehgewohnheiten des heutigen Publikums angepasst, wird in der Verfilmung nicht mit Gewaltdarstellung gespart. Es hält sich aber in Grenzen. Die Serie ist frei ab 16. Und natürlich war das Erlebnis der tatsächlichen Teilnehmer der historischen Ereignisse mutmaßlich noch um ein Vielfaches schlimmer, brutaler, sicher auch traumatisierend.
Diese Serie sei nicht allen FABLs empfohlen – zumal man dafür zumindest für einen Monat Netflix kaufen muss. (Was ich tatsächlich extra für diese Serie getan habe. Ich habe sonst gar keine Zeit für’s Fernsehen.) Ich persönlich fühlte mich durch die Serie gut unterhalten – und inspiriert, mich erneut mit der historischen und archäologischen Forschung zu der entsprechenden Epoche auseinanderzusetzen – ebenso mit Erzähltheorie, auch der Umsetzung von historischen Stoffen in Drama, Roman, Film und Fernsehen. (Früher einmal waren das Studienschwerpunkte von mir.)
Die Diskussion von Einzelaspekten sprengt den Raum der „Empfehlungen“ auf unserer Webseite. Weiterführende Bemerkungen finden sich →HIER.
Ich wünsche mir eine Fortsetzung! Mit (historisch) Arminius Bruder Flavus, mit dem „Rächer“ Germanicus, mit dem Markomannenkönig Marbod. Thusnelda mit Kind im Triumphzug des Germanicus in Rom?
Was für ein Stoff für weitere Erzählungen!
(Bild © Netflix bzw. Agentur Schröder&Schömbs, mit freundlicher Genehmigung durch Sina Neumann)
(LO)
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YouTube Channel „Niedersächsischer Denkmalatlas“: Montagsvorträge zur archäologischen Denkmalpflege
in Niedersachsen
In Kooperation zwischen dem Niedersächsischen Landesdenkmalamt, dem Landesvereins für Urgeschichte e.V., dem Freundeskreis für Archäologie in Niedersachsen e.V., dem Archäologischen Arbeitskreis Niedersachsen (im NHB) und der Gesellschaft für Denkmalpflege in Niedersachsen e.V. wurde der YouTube Channel “Niedersächsischer Denkmalatlas” ins Leben gerufen. Bisherige Folgen:
Thomas Terberger und Dirk Leder:
Neue Forschungen an der Einhornhöhle, Scharzfeld / Harz
Alexandra Philippi:
Zwischen Michelsberg und früher Trichterbecherkultur – Neue Forschungen zum Erdwerk von Müsleringen (LK Nienburg / Weser)
Henning Haßmann:
Die ‘Archäologische Charte’ des Kammerherren G. O. C. von Estorff (1846) – Eine Liste unersetzlicher Verluste
Arnd Hüneke und Herbert Pötter:
Erfassen – Bewahren – Sicherstellen: Kulturgutschutz in Niedersachsen
Seit 01. Februar 2021:
Heinz-Dieter Freese:
Archäologische Luftbildschau des Freundeskreises für Archäologie in Niedersachsen
Grob alle 14 Tage dürfen wir hier über den Winter neue Beiträge erwarten.
https://www.youtube.com/channel/UCk1AYVxawKSUQpp_jMJMN8Q
(auf Empfehlung von Dr. Utz Böhner -NLD- und unseres Landesarchäologen Dr. Henning Haßmann)
Foto oben: Die Blaue Grotte der Einhornhöhle bei Scharzfeld, Ldkr. Göttingen – Unicorncave unter CC BY-SA 4.0 – Mit freundlicher Genehmigung des NLD.
Foto rechts: “Der große Ring von Eydelstedt” © Heinz-Dieter Freese, mit freundlicher Genehmigung.
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Der FABL-Adventskalender (intern):”Archäologie in entfernten Ländern”
Auch wenn Weihnachten schon lange vorbei ist, bleibt der FABL-Adventskalender 2020 natürlich weiter aufrufbar.
FABL Adventskalender: Archäologie in entfernten Ländern
(LO)
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YouTube Kanal mit Videos zu den Reitlingstalbefestigungen
Der Kreisheimatpfleger des Landkreises Wolfenbüttel Marco Failla hat einen neuen YouTube Kanal ins Leben gerufen: Geschichte und Geschichten im Braunschweiger Land. In den ersten drei Folgen behandelt er die Reitlingstalbefestigungen Krimmelburg, Brunkelburg und Wurtgarten.
Krimmelburg und Brunkelburg reichen vermutlich in ihrer ältesten Phase bis in die vorrömische Eisenzeit zurück. Als studierter Historiker und Mitarbeiter der Museumspädagogik des Braunschweigischen Landesmuseums mit eigener Ausgrabungserfahrung (Werla) weiß Marco Failla kenntnisreich und unterhaltsam den Forschungsstand zu referieren, während er sich die Wallanlagen erwandert. Spektakulär sind die ergänzenden Videoaufnahmen, die er mit einer Drohne gemacht hat.
https://www.youtube.com/channel/UCuAEHo-rZQaB4hChDraTFTg
(LO)
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Claus von Carnap-Bornheim im Gespräch
NDR Info – Der Talk – 15.05.2020, 21:05 Uhr Autor/in: Juliane Eisenführ
Gerne mal hier reinhören: Archäologie, Museums- und Kulturmanagement in Norddeutschland. Mit Bezug zu unserer Schleswig-Exkursion.
(LO)
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Aus dem Braunschweigischen Landesmuseum:
Das Team der Museumspädagogik probiert ein neues Vermittlungsformat aus, das sicherlich für einige interessant ist – vor allem für alle mit jüngeren Kindern oder Enkeln.
Während der Schließung des Museums hat es sich ans digitale Vermitteln gewagt und einige Filme gedreht, um über seinen youtube Kanal besonders für Familien zuhause Inhalte zur Verfügung zu stellen. Es handelt sich dabei um kurze Führungen bzw. Geschichten aus den aktuellen Ausstellungen (also Steinzeit, Römische Kaiserzeit, Saxones und 16. Jh.) sowie um do-it-yourself-Anleitungen zu ausgewählten Workshops.
https://www.youtube.com/channel/UCQbyvEm92MnKcVZztOjepzg
Da kommt jetzt für einen langen Zeitraum wöchentlich neuer Inhalt.
Das Landesmuseum ist seit dem 8.5. wieder geöffnet, allerdings nicht für die gesamte Öffentlichkeit, sondern nach Voranmeldung für Einzelpersonen bzw. Familien. Das Gute: man hat das Museum für 90 Minuten ganz für sich allein, und es ist kostenlos!
Anmeldung unter Tel. (0531) 1225 2424 oder buchung.blm(at)3landesmuseen.de
(Info von Torsten Poschmann – Foto: Screenshot)
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DER MANN AUS DEM EIS
Spielfilm Deutschland – Italien – Österreich 2017
Buch und Regie: Felix Randau
Darsteller: Jürgen Vogel, André M. Hennicke, Susanne Wuest, Franco Nero und andere
Foto: © Port au Prince Pictures, Martin Rattini; mit freundlicher Genehmigung
Bis Anfang 2017 war im Braunschweigischen Landesmuseum die Ausstellung Ötzi, der Mann aus dem Eis – und zwei von hier zu sehen. Die Ausstellung wurde von FABL gefördert und in geringem Umfang auch mit gestaltet. Der Kinofilm erzählt bildgewaltig und mit ausdrucksstarker schauspielerischer Darstellung eine fiktionale Geschichte, wie die letzten Tage von Ötzi verlaufen sein könnten. Dies ist kein Dokumentarfilm, sondern ein dramatischer Abenteuerfilm. Der Film ist ab 02. Mai 2018 als DVD, Blu-Ray oder per VoD / Download / streaming erhältlich. (LO)
VERANSTALTUNGEN ANDERER ARCHÄOLOGISCHER VEREINE UND INSITUTIONEN
– derzeit keine –
WEBLINKS
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Webseite der drei Landesmuseen in Braunschweig
Natürlich gibt es auch einen Internet-Auftritt des braunschweigischen Landesmuseums bzw. der drei Landesmuseen in Braunschweig. Mit einer Seite zu FABL. Und mit einem “Blog” , in dem es jüngst um ein archäologisches Thema ging. https://3landesmuseen-braunschweig.de/blog
(LO)
Heimat- und Verkehrsverein Asse
Es zeichnet sich ab, dass FABL mit dem HVA in Zukunft zusammenarbeiten wird, vor allem für zukünftige archäologische Ausgrabungen auf der Asseburg. Ausgerechnet die Seite zur Asseburg wird hier gerade überarbeitet. Aber das ist vermutlich nur ein Zeichen mehr für die Dynamik, die geplante Maßnahmen zur Asseburg derzeit entwickeln. (LO)
https://grubenhaus-petersteich.welcomes-you.com/
Auf dieser Webseite werden die Ergebnisse der archäologischen Ausgrabungen an der mittelalterlichen Siedlung “Am Petersteich” bei Süpplingenburg / Landkreis Helmstedt vorgestellt. Auf der ehemaligen Ausgrabungsfläche wurde die Rekonstruktion eines Grubenhauses errichtet. Regelmäßig finden hier unter der Bezeichnung “Handwerkertage” museumspädagogische Vorführungen bzw. lebendige Geschichtsdarstellung zum Alltagsleben im Früh- und Hochmittelalter statt. (LO)
http://zeitwanderer.de/
Nach fünfjähriger Pause ist die Webseite von Lothar Jungeblut zu “Geschichte – Landschaft – Archäologie” wieder online, allerdings nicht mit den alten Inhalten. Inhalte sind noch im Aufbau. Bisher gibt es etwas über ein archäologisches Experiment zu lesen. (LO)
http://rauzwi.de
“RAUZWI” – die Runenritzung auf einer Zierscheibe aus der Völkerwanderungszeit hat der “Verein lebendige Archäologie Mittelweser” als Eigennamen gewählt. Am Ort des bekannten Gräberfeldes bei Liebenau finden regelmäßig Veranstaltungen zur Geschichtsvermittlung (vorrangig Frühmittelalter / “Altsachsen”) statt. Zusätzlich betreibt der Verein eine Siedlungsgrabung. (LO)
https://www.roemerlager-wilkenburg.org/
Wenn man annimmt, dass römische Legionstruppen bei Expeditionen ins Barbaricum nach jedem Marschtag ein Marschlager errichteten, dann müssten sich allein in Niedersachsen dutzende solcher Marschlager befunden haben. Nun mag man überlegen: Wie viele solcher Marschlager konnten bisher archäologisch identifiziert werden? Das sieht doch noch sehr dünn aus. Südlich von Hannover aber ist ein solcher Platz gefunden. Die Römer AG Leine entwickelt vielfältige Aktivitäten, um vor Ort römische und germanische Geschichte zu vermitteln – und das Bodendenkmal vor der drohenden Zerstörung durch Kiesabbau zu retten. (LO)
http://www.hobby-ausgrabung.de
Ausgrabungen werden nicht nur von staatlichen Angestellten oder kommerziellen Grabungsfirmen durchgeführt. Gerd Lübbers wirft einen Blick auf die ehrenamtliche Seite. Und zumindest einen Tag hat er auch mit FABL in Isingerode gegraben.
Hünenburg-Projekt der Universität Göttingen
Dieses langjährige, von Dr. Immo Heske geleitete Projekt mit europaweiter Geltung geht auf eine Initiative von Wolf-Dieter Steinmetz zurück – und auf den Schweiß von FABL-Mitgliedern.
https://www.denkmalpflege.niedersachsen.de
Die staatliche Seite der Denkmalpflege und Archäologie in Niedersachsen. Die neue Präsidentin Dr.-Ing. Christina Krafczyk war bis vor kurzem an der TU Braunschweig tätig. Sie ist keine Archäologin – aber mit Unterstützung des Landesarchäologen Dr. Henning Haßmann wird man auch eine Bauhistorikerin von der Bedeutung der Archäologie in Niedersachsen überzeugen. Und der Landesarchäologe hat zumindest einen Tag mit FABL in Isingerode gegraben.
Niedersächsisches Denkmalschutz-Gesetz!!!
Abgesehen von vielen weiteren rechtlichen Grundlagen und Informationen auf der Webseite des Landesdenkmalamtes… Man lese auch bei Gelegenheit einmal das Gesetz zur Niedersächsischen Wald- und Landschaftsordnung, das den Satz enthält: “Jeder Mensch darf die freie Landschaft betreten und sich dort erholen.”
Niedersächsisches Gesetz über den Wald und die Landschaftsordnung (NWaldLG)
http://www.palaeon.de
Hier geht es in die tiefste Vergangenheit, die sich für Menschen im Braunschweiger Land rekonstruieren lässt. Aber das Ausstellungszentrum der “Schöninger Speere” ist auch sonst kulturell sehr aktiv.
http://www.heimathaus-schladen.de
Das Museum “Heimathaus Schladen” beherbergt auch eine gute archäologische Ausstellung und wird (hoffentlich) in naher Zukunft auch das FABL-Projekt Isingerode darstellen.
http://www.kaiserdom-koenigslutter.info
Auf dieser Webseite gibt es interessante Gedanken zur Geschichte unserer Region. Und unter http://kaiserdom-koenigslutter.info/index.php/Wolfenbuettel.html gibt es zusätzlich viele Fotos aus der Geschichte von FABL. Die jüngsten sind aus November 2017.
http://www.ossatura.de
Dr. Silke Grefen-Peters: Anthropologie, Archäozoologie
http://www.fan-niedersachsen.de
Freundeskreis für Archäologie in Niedersachsen e.V.
http://www.archan-nhb.de/
Archäologischer Arbeitskreis Niedersachsen im NHB. FABL ist Mitglied beim ARCHAN. Zu Tagungen und Fortbildungsmaßnahmen vermitteln wir gerne die Teilnahme.
http://www.femo-online.de
Freilicht- und Erlebnismuseum Ostfalen. Landschaft, Archäologie und Geologie des Braunschweiger Landes erleben.
http://www.ak-niedersachsen.de
Archäologische Kommission für Niedersachsen e.V. – war schon mehrfach Gast bei FABl… Aktualisiert leider seit 2010 den Grabungskalender nicht mehr.
http://www.obermaier-gesellschaft.de/
Hugo-Obermaier-Gesellschaft für Erforschung des Eiszeitalters und der Steinzeit e.V.
http://www.jungsteinsite.de
Die Jungsteinzeit-Seite, u.a. interessante Aufsätze zur Megalithkultur.
https://www.dainst.org
Deutsches Archäologisches Institut. “German scholarship – all around the world…”
http://www.catalhoyuk.com/
Çatal Höyük / Anatolien online, die älteste Stadtkultur und größter Siedlungshügel (Tell) der Welt. Das Superlativ der Archäologie!
http://etcsl.orinst.ox.ac.uk/
Ein gigantisches Projekt: Der elektronische Textkörper der sumerischen Literatur in englischer Sprache.
http://www.theiss.de/AiD/
Die Zeitschrift Archäologie in Deutschland online.
http://www.archaeologie-online.de
Archäologie online – Archäologisches Portal, bietet einen Katalog für interessante websites an, downloads, Diskussionsforen und die Möglichkeit, Nachrichten zu veröffentlichen. Ein Muss für archäologisch Interessierte.
http://www.ostfalia-verlag.de
Schreiben Sie gerne?
Dr. Thomas Dahms ist nicht nur Verleger, sondern auch Mediävist, ausgrabungserfahren – und Freund unseres Vereins.
https://www.gabriele-uhlmann.de/
Gabriele Uhlmann: Archäologie und Kulturanthropologie.
http://www.nfhdata.de
Nachrichtendienst für Historiker.